Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Aphthen und zielgerichtete Therapien gegen Ängste und Depressionen

1. Schmerzhafte Geschwüre im Mund - Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Aphthen

2. Die Spuren von Angst und Depression im Gehirn - Wiener Forscher auf der Suche nach zielgerichteten Therapien

1. Schmerzhafte Geschwüre im Mund - Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Aphthen

Sie sind rund oder oval, von einer weiß-gelblichen Eiweißschicht bedeckt, haben einen roten Rand und schmerzen höllisch - die Rede ist von Aphthen. Die überaus lästigen Geschwüre können fast überall im Mundraum auftreten -am Zahnfleisch, an der Innenseite der Lippen, an den Wangen oder auf der Zunge. Essen, Trinken, Zähne putzen, ja selbst sprechen kann dadurch zur Qual werden. Rund 10 Prozent der Bevölkerung sind von Aphthen betroffen -Frauen häufiger als Männer. Bei manchen Menschen tritt so ein entzündlicher Schleimhautdefekt einmal und nie wieder auf. Der größere Teil wird jedoch in regelmäßigen Abständen davon heimgesucht. Es gibt drei unterschiedliche Formen: die kleinen - auch Minoraphthen genannt. Sie haben einen Durchmesser von einem Zentimeter oder weniger und machen fast 90 Prozent aller Aphthen aus.
Dann die mehrere Zentimeter breiten Majoraphthen, die auch die Muskulatur zerstören können. Und schließlich die sogenannten meist recht kleinen herpetiformen Aphthen. 100 Stück davon und mehr können den Mundraum in eine einzige Wunde verwandeln.
Nora Kirchschlager hat mit DDr. Michael Edelmayer, dem Leiter der Spezialambulanz für Mundschleimhauterkrankungen an der Zahnklinik der Meduni Wien über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten gesprochen.

2. Die Spuren von Angst und Depression im Gehirn - Wiener Forscher auf der Suche nach zielgerichteten Therapien

Die Aufnahmen von unserem Gehirn haben in den vergangenen Jahren rasante Forschungsfortschritte ermöglicht. Dass Angst, Freude, Trauer, Verzweiflung etc. im Gehirn entstehen, war schon lange Zeit klar. Die Frage war: Wo und wie?
Mit immer präziser werdenden bildgebenden Verfahren wie der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) und der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) nehmen Forscher verschiedene Hirnregionen ins Visier: Den Hippocampus, die Basalganglien, den orbitofrontalen Kortex sowie die Amygdala, auch Mandelkern genannt.
Noch vor nicht allzu langer Zeit klang es utopisch, Angst im Gehirn darzustellen, bzw. die Erfolge von Therapien tatsächlich in Form einer Aufnahme zeigen zu können. Dies hat sich geändert - weltweit gibt es mehrere Institutionen, die sich auf höchstem Niveau mit Angstforschung beschäftigen, die Medizinische Universität Wien ist eine von ihnen.
Die Wissenschaftler haben sich ganz der Aufgabe verschrieben herauszufinden, welche Gehirnareale bei Personen mit Angsterkrankungen aktiv sind, und wie sich diese Strukturen und Abläufe im Zuge medikamentöser Therapien verändern. Kein leichtes Unterfangen, zumal die Komplexität und Funktionalität des Gehirns enorm sind. Eine derzeit laufende, groß angelegte Studie an der Meduni Wien mit 150 Personen soll wichtige Erkenntnisse dazu liefern. Ein Beitrag von Carola Timmel.

Redaktion: Christoph Leprich

Service

1. Aphthen:

DDr. Michael Edelmayer
Universitätszahnklinik
Medizinische Universität Wien
Leiter der Spezialambulanz Mundschleimhauterkrankungen
Sensengasse 2a
1090 Wien
+43 (0)1 40070-4121
E-Mail
Spezialambulanz Mundschleimhauterkrankungen

Behandlung chronisch-rezidivierender oraler Aphthen
Aphthen - Update zu Diagnostik und Therapie
Diagnostik und Therapieoptionen von Aphthen und aphthoiden Läsionen der Mund- und Rachenschleimhaut

2. Angst im Gehirn messen:

Assoz.-Prof. Dr. Rupert Lanzenberger
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der MedUni Wien
Leiter der Neuroimaging Labs (NIL)
Währinger Gürtel 18-20
A-1090 Wien
Tel.: +43-1-40400-73882
E-Mail
Neuroimaging Labs

Ass.-Prof. Dr.Dr. Pia Baldinger-Melich
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der MedUni Wien
Forscherin in den Neuroimaging Labs (NIL)
Währinger Gürtel 18-20
A-1090 Wien
Tel.: +43-1-40400-35680
E-Mail
Neuroimaging Labs

Assoz.-Prof. Dr. Christian Windischberger
stv. Leiter der Abteilung MR-Physik am Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik
Lazarettgasse 14
A-1090 Wien
Tel: +43-1-40400-64630
E-Mail
Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik

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