Zierkürbis

APA/DPA/FRANK RUMPENHORST

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Die Hüter der Mundart

"Boisige Frauen", "Empern", "Lemperer" & Co
Wie Hobbyforscher regionale Mundart erhalten

In ehemals abgelegenen Gebirgsregionen beklagt man häufig den Verlust von regionalen Sprachformen. Genauso wie alte landwirtschaftliche Geräte verschwanden, gingen auch viele Wörter verloren, die mit diesen Gerätschaften verbunden waren. Auch die Globalisierung und häufiger Fernsehkonsum beschleunigen den Verlust regionaler Dialekte. Retten könne und wolle man die Mundart nicht, sagen die Archivare zweier Mundartarchive im Land Salzburg. Denn Sprache verändere sich regelmäßig. In den Mundartarchiven von Niedernsill im Pinzgau und von St. Koloman im Tennengau versucht man, alte Sprechweisen zu dokumentieren. Hobbyforscher bewahren Wörtersammlungen auf, dazu handschriftliche Aufzeichnungen, Zeitungsartikel, Aufzeichnungen von Fernseh- und Rundfunksendungen und Werke von Mundartdichtern. Man veranstaltet Mundartlesungen, bildet Arbeitsgruppen und Schreibwerkstätten, die der Mundart gewidmet sind. Man schaut der alten Bevölkerung auf den Mund und motiviert die Jugend, sich der regionalen Mundart zu bedienen. Ein "Lemperer" übrigens ist jemand, der nicht Ordnung halten kann.

Gestaltung: Ernst Weber



Aufgehoben: Georg Grahofer von der Wiener Füllfederwerkstätte erzählt von seinem größten Schatz: dem Prototypen eines Pelikan-Füllfederhalters aus dem Jahr 1928. In den 80er Jahren erstand sein Vater den einzigen der drei Prototypen, der noch existiert.

Gestaltung: Johanna Steiner

Service

Literatur und Links:

Erika Rettenbacher "Gschenkta Sunnstrahl", Manggei Verlag

Gerlinde Allmayer

Mundartarchiv Niedernsill

"Aufgehoben":
Georg Grahofer, Wiener Füllfeder Werkstätte

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