Russische Soldaten in Prag, 1968

AP

Betrifft: Geschichte

Aufbruch und Protest

Das klingende Jahr 1968. Mit Eva Pfanzelter, assoziierte Professorin am Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck. Gestaltung: David Winkler-Ebner.

Der Zeitgeist der "Swinging Sixties", der das gesellschaftliche, kulturelle und politische Leben gleichermaßen beeinflusste, erreichte gegen Ende des Jahrzehnts, im Jahr 1968, seinen zweifellosen Höhepunkt. Der Einsatz für den Frieden und der Kampf um Freiheit waren zwei zentrale Aspekte, die diese Geisteshaltung auszeichneten und zu weltweiten Friedens- und Bürgerrechtsbewegungen führten.

In den USA leiteten zu Jahresbeginn vehemente Proteste gegen den Vietnamkrieg den allmählichen Abzug der US-Truppen aus Vietnam ein, und am 11. April verzeichnete die Bürgerrechtsbewegung, die sich für die Rechte der afroamerikanischen Bevölkerung der USA einsetzte, einen weiteren ihrer Erfolge: Der Civil Rights Act von 1968, der die Diskriminierungsverbote des Civil Rights Act von 1964 erweiterte, wurde von Präsident Johnson unterzeichnet.

In Ländern des Ostblocks hingegen, wie der DDR, Polen und der Tschechoslowakei, entstanden Reformbewegungen, die jedoch allesamt erfolglos blieben. Besonders dramatisch stellte sich die Niederschlagung des "Prager Frühlings" im August 1968 dar, der durch den Einmarsch von Truppen des Warschauer Pakts beendet wurde. Auch die Frauenrechtsbewegung, die um die Gleichstellung der Frauen in Staat und Gesellschaft kämpfte nahm in dieser Zeit einen weiteren Anlauf. Zentrales Thema der "Zweiten Frauenbewegung" war die sexuelle Befreiung.

Wie radikal der Bruch in den Denkweisen war, zeigt sich anhand der Spannungen, die sich zwischen den Generationen bildeten. "Trau keinem über 30!", lautete etwa ein populärer Slogan der sogenannten "68er-Bewegung".

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