Zwei recht mitgenommene Stoffmäuse

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Radiokolleg - Gehen oder bleiben?

Beziehungskrisen als Chance (2). Gestaltung: Christa Nebenführ

Für den Anfang einer Beziehung braucht es zwei, für das Ende genügt einer.
Während 1965 in Österreich nur 15 % aller Ehen geschieden wurden, waren es 40 Jahre später mehr als 46 %. Neue Beziehungsformen und die zunehmende berufliche Eigenständigkeit von Frauen haben die Bedeutung der rechtlich abgesicherten Versorgungsehe geschmälert.

Im Zivilrecht ist die Möglichkeit einer Trennung vorgesehen und diese bedeutet kein gesellschaftliches Stigma mehr. Dennoch wird der so genannte Bund fürs Leben nach wie vor ohne Befristung geschlossen.
Haben sich die Erwartungen an eine Lebenspartnerschaft verändert, wenn damit nicht mehr die weitgehende Gewissheit einer lebenslangen Partnerschaft einhergeht? Und bedeutet die Trennung eines Paares zwangsläufig dessen Scheitern?

Der Literaturnobelpreisträger Hermann Hesse war 64 Jahre alt, als er in seinem Gedicht "Stufen" die Zeilen schrieb: "Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe/Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,/Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern/In andre, neue Bindungen zu geben./Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,/Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben".

Eine Trennung muss nicht die Flucht aus einer Beziehungshölle bedeuten, sondern kann ebenso einer biografischen Neuorientierung dienen, insbesondere da die steigende Lebenserwartung auch die Dauer des gemeinsamen Lebens verlängert hat.
In Gesprächen mit Männern und Frauen, die eine Trennung hinter sich haben, versucht Christa Nebenführ, die diesbezüglichen Entscheidungsprozesse nachzuvollziehen. Gleichzeitig kommen in der Sendreihe Paarberater und -beraterinnen sowie Trennungsbegleiter und -begleiterinnen mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen über ökonomische und seelische Risiken und Chancen eines Trennungsschrittes zu Wort.

Service

Ulrike Stöhring: Vielen Dank für alles. Trennung - glücklich überlebt.
Arnold Retzer: Lob der Vernunftehe
Roland Weber: Gehen oder Bleiben. Entscheidungshilfe für Paare
August Strindberg: Totentanz
Josef Aldenhoff: Ich und du. Warum?
Harro Graf von Luxburg, Sissi Traenkner: Es lief doch gut, was ging denn schief?
Helene Klaar: Von Liebe steht im Gesetz kein Wort

Zehetner, Bettina: Von der Abhängigkeit über die Ambivalenz zur Autonomie.
Feministische Beratung bei Trennung und Scheidung.
In: In Anerkennung der Differenz. Feministische Beratung und Psychotherapie.
Psychosozial-Verlag 2010


Hinsch & Hinsch - Psychotherapeutische Praxis
Mag. Meinrad Winge - Praxisgemeinschaft Neubaugasse Drei
Frauen Beraten Frauen
Mediation Plus
Dr. Barbara Pesce-Cihlar - Mediation Plus
Humane Balance

Sendereihe

Gestaltung

  • Christa Nebenführ