Marina Abramovic

APA/ANDREAS PESSENLEHNER

Radiokolleg - Positionen in der Kunst

Nam June Paik, Florian Hecker, Marina Abramovic, Ashley Hans Scheirl (3). Gestaltung: Thomas Mießgang und Christine Scheucher

Die Radiokolleg-Langzeitserie "Positionen in der Kunst" will Kristallisationspunkte in der Entwicklung der Kunst der vergangenen 50 Jahre aufzeigen: Momente, in denen sich eine neue Dringlichkeit, mediale Sensibilität oder auch politische Durchschlagskraft auf eine Weise manifestierte, die man bis dato so noch nicht gekannt hatte.

Eine Kunst, die traditionelle Genres transzendiert und im intermedialen Diskurs neue ästhetische Sprachen zwischen Sinn und Sinnlosigkeit, zwischen Traum und Trauma zur Debatte stellt. Von Andy Warhol bis Florian Hecker, von Valie Export bis Anne Imhof. Motto: Was zählt, das liegt dazwischen.
Die Edition April 2018 umfasst ein breites Spektrum zwischen etablierten Positionen und kontemporären Ansätzen:

Marina Abramovic - Hohepriesterin der Performancekunst
Sie verharrte 75 Tage schweigend auf einem Stuhl im New Yorker Museum of Modern Art, kämmte sich die Haare bis die Kopfhaut blutete, warf sich mit voller Wucht immer und immer wieder gegen einen Tiefgaragenpfeiler. Die Kunstwelt verdankt Marina Abramovic Performances so spektakulär wie schwer verdaulich. In den 1970er Jahren, als die internationale Body-Art den Körper als Material der Kunst entdeckte, schockierte die gebürtige Serbin mit radikalen Selbstentblößungen und Selbstgeißelungen.

In ihrem damaligen Lebensgefährten Ulay fand Abramovic einen kongenialen Partner. Zwölf Jahre lang waren die beiden das Traumpaar der internationalen Performancekunst: Sie schlugen einander, verharrten 16 Stunden Rücken an Rücken, zeigten in einer dreimonatigen Marathonperformance, dass man sich täglich acht Stunden bewegungslos anstarren kann.
Doch erst nach der Trennung von Ulay 1988 wird Marina Abramovic endgültig ein Superstar der Performancekunst. Auf internationalen Kunst-Rankings belegt die heute 71-jährige seit Jahren Spitzenplätze, 1997 wurde sie bei der Biennale in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.

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