Miranda July

AP/MARKUS SCHREIBER

Radiogeschichten

"Muttermal" und "Der Mann auf der Treppe". Erzählungen von Miranda July. Deutsch von Clara Drechsler und Harald Hellmann. Es liest Angela Schneider. Gestaltung: Barbara Belic. Präsentation: Stefanie Zussner

"Muttermal": Sie war das, was man "eigentlich sehr schön, aber ..." nannte. Deshalb hatte sie seit ihrem vierzehnten Lebensjahr darauf gewartet, dass Schönheitsoperationen so erschwinglich würden wie Computer. 1998 war es so weit, sie ließ das Feuermal in ihrem Gesicht entfernen. Nun begann der Teil ihres Lebens, in dem sie nur noch sehr schön war, ohne Einschränkung. Doch sie hatte ständig das Gefühl, dass ihr etwas fehlte ...
"Der Mann auf der Treppe": In Miranda Julys Erzählungen wird das Alltägliche wieder zum Wunder und das Skurrile so selbstverständlich wie Gespräche übers Wetter. Und so ist es auch nicht überraschend, dass die Protagonistin der zweiten Geschichte etwas eigenartig reagiert, als sie mitten in der Nacht von einem Geräusch geweckt wird ...

Die Amerikanerin Miranda July, 1974 geboren, ist Filmemacherin, Performance-Künstlerin und Schriftstellerin. Ihre Arbeiten wurden schon im Museum of Modern Art und im Guggenheim Museum in New York gezeigt. 2005 kam ihr Spielfilm "Ich und du und alle, die wir kennen" in die Kinos, bei dem sie das Drehbuch schrieb, Regie führte und die Hauptrolle spielte. Er wurde in Cannes mit der "Caméra d'Or" ausgezeichnet.

2007 wurde Miranda Julys literarisches Debüt, die Kurzgeschichtensammmlung "No One Belongs Here More Than You" mit dem Frank O'Connor Award ausgezeichnet, dem mit 35.000 Euro höchstdotierten Kurzgeschichtenpreis. Auf Deutsch erschienen diese 16 Storys, deren Spektrum von bizarr bis sexy, von zärtlich bis verstörend reicht, im Frühjahr 2008 unter dem Titel "Zehn Wahrheiten".

Service

Aus: Miranda July - "Zehn Wahrheiten", Diogenes 2008

Sendereihe

Gestaltung

  • Stefanie Zussner

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