"Ende der Verhandlungen - Mazedonien ist unser Name" Plakataufschrift

AP/BORIS GRDANOSKI

Journal-Panorama

Wem gehört Alexander der Große ?

Hintergründe zu dem bereits legendären Namensstreit zwischen Mazedonien und Griechenland.
Gestaltung: Dilijana Lambreva

Über 130 Staaten haben bereits die Republik Mazedonien anerkannt, so heißen darf sie allerdings nicht. Stattdessen trägt das Land im internationalen Verkehr und in der UNO meist die Bezeichnung "FYROM", das steht für "Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien". Es gibt nämlich eine gleichnamige nordgriechische Region. Skopje könnte eines Tages Gebietsansprüche geltend machen, argumentierte Griechenland, als Mazedonien 1991 seine Unabhängigkeit erklärte. Damit brach es den bereits legendären Namensstreit vom Zaun. In Mazedonien wurde der Nationalismus gefördert und Alexander der Große zum Vater der Nation hochstilisiert - auch das sorgte für Unmut in Griechenland.
Mit dem Machtwechsel in Skopje 2017 hat sich jedoch ein Zeitfenster für politische Reformen eröffnet, so wurde etwa ein Freundschaftsvertrag mit Bulgarien geschlossen; die EU-Kommission hat diesen Februar die Aufnahme von Beitrittsgesprächen mit Mazedonien empfohlen eröffnet. Und auch im Namensstreit wurden Fortschritte erzielt: Noch nie war man einer für beide Seiten akzeptablen Lösung so nahe. Als wahrscheinlichste Lösung kristallisierten sich die Bezeichnungen "Republik Ober-Mazedonien" oder "Republik Nord-Mazedonien" heraus.
Die schwierigsten Fragen sind allerdings noch offen: So verlangt Athen etwa eine Verankerung der Namensänderung in der Verfassung, wogegen sich Skopje aber sträubt.

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