Foto von Demonstrierenden in der Bretagne.

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Bretagne: Kritik am Agrobusiness kann gefährlich sein

Menschen, die das System kritisieren, werden eingeschüchtert, man will sie zum Schweigen bringen.

Wilde Küsten, alte Kirchen, Dolmen und Megalithen - die Bretagne ist ein beliebtes Urlaubsziel. Beliebt ist sie aber auch bei der Agroindustrie. Auf der Halbinsel im äußersten Westen von Frankreich leben 3,3 Millionen Menschen mit 110 Millionen Nutztieren zusammen. Dort wird massenhaft Schweine- und Geflügelfleisch, Eier und Gemüse produziert. Die bretonische Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie erzeugen Nahrung für 22 Millionen Menschen. Das hat auch unerwünschte Folgen. So gehört die Bretagne zu den besonders stark verseuchten Regionen in Frankreich. Grundwasser und Wasserläufe sind schwer belastet. Sichtbar wird dies beispielsweise an der Ausbreitung gefährlicher Grünalgen in bestimmten Meeresbuchten. Dass die auf möglichst viel Ertrag angelegte Landwirtschaft erhebliche Schäden anrichtet, ist wissenschaftlich belegt. Aber in der Bretagne ist solche Kritik unerwünscht. Wer das System anficht, muss mit Unannehmlichkeiten rechnen. Journalistinnen, landwirtschaftliche Kontrolleure, Bauern und Bäuerinnen, die aus der konventionellen Landwirtschaft aussteigen wollen, berichten von Drohungen, Beschimpfungen, teilweise sogar von Angriffen auf Leib und Leben.

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