Zwischen Vergänglichkeit und Unendlichkeit

9. April 2024, 06:57

Heute wird verabschiedet, es ist der letzte Fastentag. Einerseits bin ich froh, es war ein herausfordernder Monat, was er übrigens auch sein darf. Es ist schwer den ganzen Tag nicht zu essen und nicht zu trinken, wenn auch individuell für jede Person in einer anderen Intensität.

Wenn aber Herausforderung zu Überforderung wird, liegt es in der Eigenverantwortung eines jeden Menschen, auf sein Wohl zu achten und es ist nicht lobenswert, etwas trotzdem durchzuziehen. Ich würde behaupten, vermeidbares Leid dient mehr dem Selbstbild von Frömmigkeit und weniger Gott.

Andererseits bin ich auch traurig, denn es war nicht nur anstrengend, sondern auch schön. Besonders der Moment, kurz vor dem Fastenbrechen, wenn die Sinne gedämpft als auch geschärft scheinen und alles intensiver wahrgenommen wird. Wenn zwischen Vergänglichkeit und Unendlichkeit Frieden zu herrschen scheint, wenn Festhalten und Loslassen in Balance sind. Wenn ich bei mir bin, wirklich bei mir, da für alles andere die Kraft fehlt und gleichzeitig kein Ruf stärker ist als der meines Inneren. Es sind für mich Minuten von Wahrheit und Offenbarung, über unsere Zerbrechlichkeit, aber auch über unsere Stärke.

Und so wünsche ich allen Menschen auf dieser Welt, dass sie geliebt und gesehen, gehalten und gewürdigt werden. Ob von Gott, Mutter Natur oder Engel in Menschenform - mögen sie alle aufgehen in Liebe, zu sich selbst, zu den Nächsten, zu der Erde, denn alles andere ist vergänglich.

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