Immanuel Kant

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Gedanken für den Tag

"Der Mensch kann nicht gut genug über den Menschen denken"

Heinrich Schmidinger, emeritierter Philosoph und Theologe an der Universität Salzburg, zum 300. Geburtstag von Immanuel Kant.

Genau heute vor 300 Jahren, am 22. April 1724, wurde Immanuel Kant im ostpreußischen Königsberg, heute Kaliningrad, geboren. Kant zählt anhaltend zu den einflussreichsten Denkern der europäischen Wissenschafts- und Kulturgeschichte.

Er selbst verglich die Bedeutung seiner Philosophie mit der "kopernikanischen Wende", sprich mit dem Wechsel vom geozentrischen zum heliozentrischen Weltbild. Schon seine Zeitgenossen ahnten, dass seine Philosophie eine Zäsur bildete, hinter die es ernsthaft kein Zurück mehr gab. Man verglich diese Zäsur mit der Französischen Revolution: Was diese auf politisch-gesellschaftlicher Ebene bewirkt habe, das sei Kant im Bereich des Denkens gelungen.

Kant selbst erlebte noch die ungeheure Anerkennung, die ihm widerfuhr, obwohl er schon alt war, als seine epochemachenden Werke publiziert wurden. Dieser Erfolg stieg ihm jedoch nicht zu Kopf. Aus zeitgenössischen Berichten geht hervor, dass er bis zu seinem Tod am 12. Februar 1804 ein bescheidener, zurückhaltender Mensch geblieben sei. Das entsprach nicht zuletzt seiner Einsicht, dass der menschlichen Erkenntnis vor allem Grenzen gesetzt sind. Wie für Sokrates bildet für ihn das Anerkennen dieser Grenzen den Anfang der Weisheit.

Nie hätte er sich träumen lassen, dass ausgerechnet aus seiner Philosophie der Schluss gezogen würde, das Zeitalter des absoluten Wissens sei durch sie eingetreten. Wenn überhaupt gab es für ihn nur drei Dinge, die absolut einleuchten: die Gesetze der Mathematik, die Gesetze der Physik sowie die menschliche Freiheit. Letztere verleiht dem Menschen eine Würde, die sich nicht relativieren lässt. Sie stellt ihn freilich auch unter die Verpflichtung, diese immer und überall zu achten.

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Immanuel Kant, "Die drei Kritiken: Kritik der praktischen Vernunft - Kritik der reinen Vernunft - Kritik der Urteilskraft", Reclam 2024

Gabriele Gaba, Achim Vesper, "Kants Philosophie", C. H. Beck 2024

Sendereihe

Gestaltung

Übersicht

Playlist

Bearbeiter/Bearbeiterin: Wolfgang Amadeus Mozart 1756 - 1791
Komponist/Komponistin: Johann Christian Bach 1735 - 1782
Titel: Konzert für Klavier und Streicher in D-Dur KV 107 Nr.1
* Andante - 2.Satz (00:04:00)
Gesamttitel: Drei Konzerte für Klavier und Streicher KV 107 Nr.1 - 3 nach drei Sonaten von Johann Christian Bach
Klavierkonzert
Solist/Solistin: Murray Perahia
Orchester: English Chamber Orchestra
Leitung: Murray Perahia
Länge: 04:00 min
Label: CBS 39222

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