Christoph Cech

Christoph Cech - ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Radiokolleg

Lexikon der österreichischen Popmusik (1)

Christoph Cech - Meister der schrägen Takte

Im Jänner 2017 hat das Radiokolleg eine Langzeit-Serie zur Geschichte der österreichischen Popmusik gestartet. Von Ambros bis Qualtinger, von Danzer bis Yasmo wird das Leben und Werk einzelner Musiker:innen und Bands dokumentiert, ihre Bedeutung für die österreichische Musiklandschaft reflektiert und ihr Beitrag zu einer kritischen Gegenkultur gewürdigt.

Der Pianist, Komponist und Dirigent Christoph Cech gehört zu den ungewöhnlichsten österreichischen Musikern, die zwischen Jazz, Rock, Improvisation und E-Musik auf abenteuerlustigen Pfaden wandeln. Er komponiert sowohl für kleine Ensembles wie auch für Big Bands und dass er über Humor verfügt, zeigen die Namen seiner Gruppierungen: von Nouvelle Cuisine über Mondautos bis CC JOP (= Christoph Cech Jazz Orchestra Project).

Christoph Cech ist in jeder Hinsicht das Gegenteil eines Dogmatikers: Er verwendet gerne ungewöhnliche Klangfarben, featured beispielsweise Maultrommelspieler oder die Bratschistin Jelena Poprzan. Und er arbeitet in extenso mit ungewöhnlichen Metren, so dass selbst Don Ellis, der Pionier der ungeraden Rhythmen im Jazz noch ins Staunen hätte kommen können. Der versatile Musiker, der auch im universitären Zusammenhang in Wien und Linz unterrichtet, gehört definitiv zu den großen Individualisten der heimischen Szene, die sich between und beyond herkömmlicher Kategorien entfaltet. "Die zeitgenössische Komposition braucht den Jazz," hat er einmal gesagt. "Vielleicht auch deshalb weil Jazz dem Moment verpflichtet ist und ein bisschen mehr Gegenwartsgefühl kann der konzeptverliebten und dadurch vor der Gnadenlosigkeit des Moment fliehenden klassischen Avantgarde nicht schaden."

Gestaltung: Thomas Miessgang

Service

Radiokolleg-Podcast

Sendereihe

Gestaltung

  • Thomas Mießgang

Übersicht