Byron Janis

PICTUREDESK.COM/AKG-IMAGES

Apropos Klassik

Virtuose Pianistik made in USA

Byron Janis im Zentrum legendärer Einspielungen der frühen Stereo-Ära.

Byron Janis gehörte, als der "mittlere", zu den drei jungen amerikanischen "Wunder"-Pianisten der 1950er, 60er Jahre. Die anderen zwei: William Kapell waren nur 31 Lebensjahre vergönnt, dann: Flugzeugabsturz; der 1958 spektakulär den Sieg beim Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb heimholende Van Cliburn verbrannte sich rasch. Byron Janis, der sich - nach vier Jahren Studiums als Halbwüchsiger - rechtmäßig Schüler von Vladimir Horowitz nennen konnte, war die konsistenteste Karriere vergönnt, mit einer imposanten Reihe an für die Ära repräsentativen Tonaufnahmen. Zentral: die Virtuosenkonzerte von Liszt, Tschaikowsky, Rachmaninow, im prachtvollen, im Hochgefühl der technischen Möglichkeiten schwelgenden frühen Stereo-Sound, mit hochgerüsteten USA-Spitzenorchestern.

Aber Byron Janis, der im März 2024 wenige Tage vor seinem 96. Geburtstag starb, war auch bei Solistischem von Beethoven und Chopin firm, war von Josef und Rosina Lhévinne in Schulz-Evlers "Blaue Donau"-Version eingewiesen, schüttelte die "Rhapsody in Blue" aus dem Ärmel. Was fehlte zur "Ikone"? Das Unberechenbare, das bald von Glenn Gould in Spiel gebracht werden wird. Das Herausschälen eines speziellen Sub-Genres der perfekt bewältigten Virtuosenliteratur, wie es Earl Wild mit überbordenden Variationen und Improvisationen praktizierte.

Sendereihe

Gestaltung