Gedanken für den Tag

Heaven is a place on earth

von Dominik Barta, Schriftsteller

Am 40. Tag nach Ostern feiern Christinnen und Christen aller Konfessionen das Hochfest Christi Himmelfahrt. Das Fest Christi Himmelfahrt rückt die letzte Begegnung Jesu mit seinen Jüngern in den Mittelpunkt: Die "Himmelfahrt" beendet die Erscheinungen Jesu und die Aufnahme in die Gott symbolisierende Wolke versinnbildlicht nach christlichem Verständnis seinen endgültigen Eintritt in die Herrlichkeit Gottes.

Vorstellungen von Entrückungen oder Himmelsreisen gab es quer durch die Zeiten. Schon die Ägypter mehr als 2.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung kannten "Himmelfahrten" - sie waren allerdings den Pharaonen vorbehalten und Ausgangspunkt für deren Unsterblichkeit. In der Vorstellung der alten Ägypter wurde aus dem Tod das Leben geboren. Im Islam, aber auch in östlichen Religionen und schamanischen Traditionen kennt man Himmelsreisen, die entweder durch göttliche Gnade oder besondere persönliche und spirituelle Fähigkeiten ermöglicht werden. Auch abseits der Religionen findet man das Motiv der Himmelsreise vielfach in der Literatur aufgefächert: Der Himmel ist bis heute Symbol des Transzendenten, Erhabenen, Unendlichen geblieben.

Dominik Barta, geboren 1982 in Oberösterreich, studierte in Wien, Bonn und Florenz Philosophie. Nach einer Station am Institut für angewandte Linguistik in Warschau, lehrt er an der Universität Wien und an der FH Campus Wien. Er gewann 2009 den ZEIT-Essaywettbewerb und 2017 den Ö1-Literaturwettbewerb "Aber sicher!" und schreibt auch fürs Theater. Mit derselben Empathie wie in seinem Debütroman "Vom Land" (2020) erzählt Dominik Barta in seinem jüngsten Roman "Tür an Tür" (25. Juli 2022) vom Leben in der Stadt, von Identität und Einsamkeit und von Toleranz und Solidarität. Und davon, was Familie noch bedeuten kann.

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Dominik Barta, "Vom Land", Verlag Zsolnay
Dominik Barta, "Tür an Tür", Verlag Zsolnay

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