Österreicher in London, 1943

AP

Betrifft: Geschichte

Das Austrian Centre in London

Eine exil-österreichische Institution.

Großbritannien ist ersehnte Endstation für viele Flüchtende aus Österreich. Schon vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Die Einreisebedingungen sind streng und werden erst nach den Gräueln der Reichskristallnacht gelockert. Dennoch sind die Ankommenden auf Hilfe angewiesen, um diese Hürde zu bewältigen. Aus diesem Grund gründen Exilösterreicher im Frühjahr 1939 das Austrian Centre im Londoner Stadtteil Paddington. Hilfe zur Selbsthilfe ist die Devise: im Umgang mit den Behörden, durch Rechtsbeistand und wohltätige Arbeit. Bald avanciert das Austrian Centre zu einer sozialen und kulturellen Einrichtung: Bücher und Pamphlete werden herausgegeben. Auch kulturelle Veranstaltungen werden organisiert und Zweigstellen in anderen britischen Städten wie Birmingham eröffnet. In London erweitern eine Bibliothek und ein Restaurant das Angebot. Es wird regelmäßiger Treffpunkt für viele Exilösterreicherinnen und -österreicher, darunter Oskar Kokoschka. Mit Kriegseintritt der Sowjetunion im Jahr 1941 bezieht die Organisation auch politisch Stellung und engagiert sich gegen das NS-Regime. Doch nach Ende des Zweiten Weltkriegs verliert sie zunehmend an Bedeutung. Die einsetzende Rückkehr vieler Mitglieder nach Österreich sowie die fehlende Finanzierung führen zum Ende dieser Institution.

Die Reihe widmet sich diesem bedeutenden Mosaikstein österreichischer Exilgeschichte und beleuchtet die Hintergründe und den Wirkungsrahmen der Organisation von ihrer Gründung 1939 bis zur Schließung des Austrian Centre Anfang des Jahres 1947.

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  • Barbara Volfing