Milo Rau

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Diagonal

"Ich will kein Theater!" - Diagonal mit Milo Rau im "Haus der Republik"

Der Schweizer Theatermacher Milo Rau lädt für die Laufzeit der Wiener Festwochen 2024 in das "Haus der Republik!" ein. Das vielstimmige, kämpferische, verrückte Welttheater in mehr als 30 Spielstätten in über 15 Bezirken der Stadt Wien will zeigen, dass Kunst in den öffentlichen, ja sogar politischen Raum ausstrahlen kann. Und das im Superwahljahr 2024.

Zwei Nobelpreisträgerinnen, ein ehemaliger UN-Sonderbotschafter, eine Pionierin der feministischen Avantgarde sowie Bürger und Bürgerinnen aus den Bezirken: Sie alle sind in den kommenden Wochen dazu aufgefordert, sich an einem Prozess zu beteiligen, der sich an der Schnittstelle von Kunst und Aktivismus verortet. Zum Auftakt der Wiener Festwochen gibt sich Neo-Intendant Milo Rau ambitioniert. Der Schweizer Theatermacher will - womöglich in Anlehnung an die große Theaterzertrümmerin Elfriede Jelinek - kein Theater! Für die Laufzeit der Festwochen lädt Rau in das "Haus der Republik!" ein. Es ist eine Mischung aus Festivalzentrale und Debattierclub, der zeigen soll, dass Kunst in den öffentlichen, ja mehr noch in den politischen Raum ausstrahlen kann. Im Superwahljahr 2024 tritt Milo Rau damit in die Fußstapfen eines Radikalperformers, der im Jahr 2000 ebenfalls im Rahmen der Wiener Festwochen, politischen Staub aufgewirbelt hat. Mit seiner legendären Container-Aktion hat Christoph Schlingensief die Latte hochgelegt und Politik und Medien vor das Tribunal der Kunst gezerrt. 2024 tritt Milo Rau in seine Fußstapfen und schlägt noch eine neue Schneise durch den aktivistischen Begriffsdschungel. Im Diagonal-Studio erklärt der Theatermacher, warum die Wiener Festwochen im Frühjahr 2024 die Freie Republik Wien! ausrufen.

Gastgeberin: Christine Scheucher

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