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Ich bin Ende oder Anfang. Franz Kafka zum 100. Todestag (3)

Der bleibt, der nicht zu fassen ist

Wäre es nach Franz Kafka gegangen, hätte ihn die Nachwelt kaum kennengelernt und jedenfalls schnell vergessen. Denn er, der seinen eigenen Ansprüchen kaum jemals genügen konnte und zu Lebzeiten nur einige wenige Erzählungen und Prosastücke veröffentlicht hatte, verfügte testamentarisch, dass seine gesamte literarische Hinterlassenschaft zu verbrennen sei. Sein Nachlassverwalter, Freund und Schriftstellerkollege Max Brod setzte sich aus Überzeugung über diesen letzten Willen hinweg und begann bereits 1925 mit der Veröffentlichung der Romanfragmente Kafkas.

Innerhalb von etwa zwanzig Jahren wurden seine Werke in alle großen Literatursprachen übersetzt, und zur Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts war die Kafka-Sekundärliteratur kaum noch zu überblicken. Vor allem aber wurde Franz Kafka zur politischen und ideologischen Symbolfigur erhoben und von gleich mehreren Seiten vereinnahmt. Und so ist die Rezeption fast ebenso ungewöhnlich wie Kafkas Werk selbst. Diesem Phänomen geht Sabrina Adlbrecht heute, im letzten Teil ihre Reihe über den Prager Literaten nach.

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