Ambiente - von der Kunst des Reisens

Inselgeschichten

Korcula - Geschichtsträchtige Insel vor der dalmatinischen Küste.
Koh Yao Yai - Sanfter Inseltourismus in der Andamanensee
Islay: Whisky, Schafe, Einsamkeit

Korcula - Geschichtsträchtige Insel vor der dalmatinischen Küste.

Die heute zu Kroatien gehörende Adriainsel Korcula war aufgrund ihrer strategisch wichtigen Lage vor der dalmatinischen Küste immer schon begehrt. Die alten Griechen nannten sie "Melaina Korkyra", also "Schwarzes Korfu", und legten damit den Grundstein zu ihrem Namen. Später tummelten sich auch Goten, Byzantiner, Genuesen, Venezianer, Franzosen, Briten oder K.u.K.-Österreicher hier. Letzteren verdankten die Inselbewohner/innen einen Großteil der maritimen Infrastruktur, den Venezianern wiederum die pittoresken Stadtpaläste in der gleichnamigen Inselhauptstadt. Deren ehrwürdiges Flair überdauerte selbst die beiden Weltkriege und den Balkankonflikt der 1990er Jahre. Auf der Flucht vor den Nazis fand in den 1940er Jahren der Wiener Schriftsteller Franz Theodor Csokor (1885-1969) zumindest vorübergehend Zuflucht auf Korcula. Seine Erinnerungen daran hielt er in dem Erzählband "Als Zivilist im Balkankrieg" fest. Eng verbunden mit seiner Heimatinsel ist auch der 1945 im Fischerort Lumbarda geborene Maler Stipe Nobilo. Jüngste Entwicklungen - wie die wachsende Bautätigkeit zur Schaffung weiterer touristischer Infrastruktur - kommentiert der eingefleischte Korculaner auch schon einmal mit einem spöttisch-beißenden Kommentar ... Das hat Edgar Schütz auf seinem Inselstreifzug erfahren.

Koh Yao Yai - Sanfter Inseltourismus in der Andamanensee

Während im nicht allzu weit entfernten Phuket und auf der Nachbarinsel Kho Yai Noi das touristische Angebot keine Grenzen kennt, schlummert die vorwiegend von Muslimen bewohnte Kho Yao Yai noch ihren touristischen Dornröschenschlaf. Nur wenige Hotels, kaum Verkehr, keine Partymeile, dafür unverfälschte Dörfer und viel Natur ermöglichen in Kho Yao Yai ein einfaches, aber ruhiges Leben. Landwirtschaft wird hier noch großgeschrieben, man lebt vom Anbau von Kautschuk und Kokosnusspalmen, sowei vom Fischfang. Einige junge Leute, die in Phuket oder in anderen touristischen Hotspots arbeiteten, kehrten während der Corona-Pandemie zurück auf ihre Heimatinsel und versuchen nun mit Hilfe von sanftem Tourismus ihr Glück. Sie bieten Dorftouren an, im Zuge derer man einen Einblick in der Feldarbeit mit Wasserbüffeln, die Gewinnung von Kautschuk und die Kokosnussernte mit Hilfe von Affen erhält. Ursula Burkert hat für Ambiente eine Village-Tour auf Koh Yao Yai unternommen.

Islay: Whisky, Schafe, Einsamkeit

Die schottische Insel Islay auf den Inneren Hebriden ist für Whisky bekannt. Es gibt zwar nur 3000 Einwohner, aber neun große Whisky Brennereien, vier weitere sind im Bau. Viele Touristen kommen in erster Linie wegen Verkostung und Besichtigung von Brennereien. Berühmt sind rauchige Whiskysorten mit Torfgeschmack. Eindrucksvoll sind auch die wilde Küstenlandschaft mit der Vogelwelt, Wanderwege durch Schafweiden und idyllische, abgelegene Ortschaften. Während viele Einheimische mangels beruflicher Perspektiven auswanderten, schätzen andere die Stille der Insel. Ausgewandert ist auch Barry MacAffer, er wollte Zahntechniker werden, dann kehrte er nach Islay zurück. Er heuerte als "Maltboy" bei der der Whiskybrennerei Laphroiag an, seit einigen Jahren ist er Brennereimanager. Mitunter führt er Besucher der Brennerei - wie Ernst Weber - selbst in die vielfältige Geschmackswelt gereifter Whiskys ein.

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