Herbert Ohrlinger und Renata Schmidtkunz

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Im Gespräch

Herbert Ohrlinger, Verlagsleiter

"Wie Paul Zsolnay vom Blumenzüchter zum Büchermacher wurde"
Renata Schmidtkunz im Gesrpräch mit dem Verlagsleiter Herbert Ohrlinger

Der Zsolnay-Verlag feiert 2024 sein hundertjähriges Bestehen. "Wie wäre es mit Paul von Zsolnay", fragte Ida Roland, die Frau des Grafen Coudenhove, in einer literarisch bewanderten Runde. Die dort anwesenden Literaten waren im Jahr 1923 höchst unzufrieden mit dem bisherigen Verleger und sah die Notwendigkeit eines belletristischen Verlags. Der Auserkorene, Paul von Zsolnay, geboren 1895 in Budapest, hatte die Hochschule für Bodenkultur in Wien absolviert und leitete die Güter seiner Familie in Preßburg. Über seine Mutter hatte er Kontakt zu literarischen Größen wie Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal, Franz Werfel, Graf Coudenhove-Kalergi und vielen mehr. Als ihm Alma Mahler den ersten Roman ihres Mannes Franz Werfel "Verdi. Roman der Oper" anbot, entschloss er sich 1924 dazu, den nach ihm benannten und sehr schnell erfolgreichen Verlag zu begründen. In der NS-Zeit musste Zsolnay emigrieren, leitete den Verlag aber wieder ab 1946. Gefragt nach seinem Erfolgsmotto sagte er: "Ich kann dazu nur ein Wort sagen, das auf alle Berufe zutrifft. Dieses eine Wort heißt: Liebe". Dieses Zitat stammt aus dem soeben erschienen Buch "Welt in Wien" - der Paul Zsolnay Verlag 1924-2024" von Murray G. Hall und Georg Renöckl. Seit 25 Jahren ist der 1961 geborene Historiker Herbert Ohrlinger Verleger des Zsolnay-Verlags. Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz geht es um Geschichte und Gegenwart des nun 100-jährigen Verlages.

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