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Positionen in der Kunst (3)

Amaoko Boafa: Jenseits der Schwarzen Figuration

Die Kunstwelt ist sich einig: Der Kanon muss neu befragt werden. Jahrhundertelang dominierten weiße Malerfürsten Museen und Institutionen. Doch die Welt ist größer geworden. Internationale Kurator:innen folgen dem Gebot der Stunde und schauen über den eurozentristischen Tellerrand. Das Label "Black Figurative Painting" ist zum Verkaufsschlager geworden. Als Figuren im Hintergrund, als Dienende, als exotische Accessoires eines Fürsten setzte die europäische Kunstgeschichte Schwarze ins Bild. Sie wurden zur Projektionsfläche für Allmachtsfantasien. Ihr Aussehen war Stigma und Alleinstellungsmerkmal. Als Antwort auf den kolonialen Blick, der jahrhundertelang auf der Schwarzen Figur ruhte, wird die Afrikanische Porträtkunst derzeit zurecht gefeiert. Als eine der wichtigsten Stimmen der zeitgenössischen Afrikanischen Kunst gilt der ghanaische Künstler Amoako Boafa. In seinen Gemälden porträtiert er Personen des öffentlichen Lebens, Künstlerkolleginnen und Bekannte und schafft damit eine neue Bilderwelt, die als Beitrag zur Schwarzen Selbstermächtigung gelesen werden kann.

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