Im Gespräch

Gerald Krieghofer, Literaturwissenschafter, Karl-Kraus-Experte

"Zitate verbinden uns mit den hellsten Köpfen aus der Vergangenheit"
Renata Schmidtkunz im Gespräch mit dem Literaturwissenschafter und Karl-Kraus-Experten Gerald Krieghofer

Vor 150 Jahren wurde Karl Kraus geboren. Bekannt wurde der 1874 in Jicín, im heutigen Tschechien, geborene Autor, Polemiker, Dramatiker und Satiriker mit der Zeitschrift "Die Fackel" und dem Drama "Die letzten Tage der Menschheit". Im Internet finden sich zahlreiche Sinnsprüche, die ihm zugeschrieben werden. So zum Beispiel: "Über das Leben der meisten Menschen läßt sich nur sagen, daß sie sehr, sehr lange nicht gestorben sind." Dass dieses Zitat Kraus fälschlicherweise zugeschrieben wurde, entlarvt Kraus-Kenner Gerald Krieghofer auf seinem 2014 gestarteten Online-Blog "Falschzitate". Falschzitate nennt Krieghofer auch "Kuckuckszitate". Sie finden sich auf seinem Blog von A wie Adenauer bis zu Z wie Zweig. 51 Pseudo-Zitate finden sich bei Kraus, mit dem der 1953 in Lienz geborene Krieghofer sich seit Jahrzehnten beschäftigt. Er studierte Philosophie, Politik- und Rechtswissenschaften. Nach einigen Jahren im Theater- Bereich folgte berufliche Stationen als freier Lektor und Buchhändler. Von 1992 bis 2012, forschte Gerald Krieghofer an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zu Karl Kraus. Mit Werner Welzig publizierte er Wörterbücher zur Zeitschrift "Die Fackel" und wirkte an einer digitalen Neuedition von Kraus "Dritter Walpurgisnacht" mit. Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz erzählt er, was heute noch die Faszination von Karl Kraus ausmacht.

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