Radiodoktor - Medizin und Gesundheit
Mit Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger.
Organtransplantation - Leben mit neuer Lunge und Niere
Studiogäste:
Susanne L., seit 1989 nierentransplantiert;
Daniela F., 2010 lungentransplantiert;
Univ.-Prof. Dr. Walter Klepetko, Leiter der Abteilung für Thoraxchirurgie der Meduni Wien am AKH Wien
20. September 2010, 14:03
Organtransplantation - Leben mit neuer Lunge und Niere
Die Möglichkeit ganze Organe zu transplantieren und damit Menschenleben zu retten, ist eine der großen medizinischen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts.
1954 wurde erstmals erfolgreich einem Patienten ein Organ, nämlich eine Niere, verpflanzt - sie stammte allerdings von seinem eineiigen Zwillingsbruder, wodurch das Risiko einer Abstoßungsreaktion minimiert wurde.
Erst durch die Entwicklung von Medikamenten, die durch die Unterdrückung bestimmter Teile des Immunsystems die Abstoßungsreaktion des fremden Organs verhindern können, begann der Siegeszug der Transplantationschirurgie.
Im Jahr 2009 wurden in Österreich an fünf Zentren insgesamt etwa 800 Organe (Herz, Lunge, Niere, Leber, Pankreas und Dünndarm) verpflanzt.
Das Zentrum in Wien gehört weltweit zu den drei größten Einheiten für Lungentransplantationen - es werden hier jährlich etwa 100 solcher Eingriffe durchgeführt. Soweit die Fakten.
Organtransplantationen werden jedoch auch kritisch betrachtet und werfen eine Vielzahl ethischer Fragestellungen auf - immerhin stammen die Organe, abgesehen von Lebendorganspenden, ja von toten Menschen. Es stellen sich Fragen, wie zum Beispiel: Wie kann der Todeszeitpunkt objektiv festgestellt werden? Soll es - wie in Österreich - eine Widerspruchsregelung geben oder muss ein Organspenderausweis vorliegen?
Wie geht es nun Menschen, die ein transplantiertes Organ in sich tragen? Welche Freiheiten genießen sie, mit welchen Grenzen müssen sie leben? Welche Nebenwirkungen haben die Medikamente, die eine Abstoßung verhindern sollen und welche "Haltbarkeit" haben die neuen Organe?
Diesmal steht bei Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger das Schicksal zweier Frauen im Mittelpunkt, die nieren- bzw. lungentransplantiert sind.
Service
Univ.-Prof. Dr. Walter Klepetko
Abteilung für Thoraxchirurgie, AKH Wien
Währinger Gürtel 18-20
A-1090 Wien
Tel.: +43/1/40 400/5644
E-Mail
Weiterführende Informationen:
Buch-Tipps:
Jan P. Beckmann, Hans-Ludwig Schreiber, Günter Kirste, Dieter Sturma
Organtransplantation: Medizinische, rechtliche und ethische Aspekte
Verlag Karl Alber 2008
ISBN-13: 978-3495483442
Fuat Oduncu, Ulrich Schroth, Wilhelm Vossenkuhl
Organtransplantation, Organgewinnung und -verteilung, Perspektiven
Verlag Vandenhoeck & Ruprecht 2003
ISBN-13: 978-3525457085
Johann S. Ach, Michael Anderheiden, Michael Quante
Ethik der Organtransplantation
Verlag Harald Fischer 2000
ISBN-13: 978-3891314029
Weitere Literaturhinweise
Broschüren zum Thema
Anlaufstellen:
Österreichische Transplantationszentren
Abteilung für Transplantation im AKH Wien
Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Organspende
Deutsche Stiftung Organtransplantation
Eurotransplant Int. Foundation
SHG und Anlaufstellen für Niere:
Gesellschaft Nierentransplantierter und Dialysepatienten Österreichs Landesgruppe Wien, Niederösterreich und Burgenland
Landstraßer Hauptstraße 99/2B
A-1030 Wien
Tel.: +43/676/778 46 10
E-Mail
Selbsthilfegruppe für CAPD (Bauchdialyse)
Edith Kettner
Funkhgasse 2/2/11
A-1140 Wien
Tel./Fax: +43/1/911 74 77
SHG und Anlaufstellen für Herz und Lunge:
Österreichischer Verband der Herz- und Lungentransplantierten ("Verband HluTX")
Obere Augartenstraße 26-28, Stiege 2, 1.09
A-1020 Wien
Homepage
Verbandleitung:
Elisabeth Netter, Ulf Ederer
Tel. und Fax: +43/1/532 87 69
E-Mail oder
E-Mail
SHG und Anlaufstellen für Leber:
Selbsthilfegruppe Wien/NÖ/Bgld
Kontakt: Ingo Rezman
E-Mail
Homepage
Zahlreiche weitere österreichische Transplantation-Selbsthilfegruppen
Weitere Internet-Links:
Ethik und Organtransplantation
Wiener AKH weltweit führendes Zentrum für Lungentransplantationen Artikel auf derstandard.at
Prof. Dr. Walter Klepetko über seine Arbeit als Chirurg