Dimensionen - Die Welt der Wissenschaft

"Verletze niemanden, sondern hilf allen, soweit du kannst". Die Mitleidsethik von Arthur Schopenhauer. Eine Sendung von Nikolaus Halmer

Für Arthur Schopenhauer war die bestehende Welt "die schlechteste unter den möglichen". Er betrachtete die Welt als eine Hölle, in der nur ein Prinzip herrscht - der Egoismus, "ein Kampf um die Bejahung des eigenen auf Kosten fremden Lebens". Diesen Egoismus machte er verantwortlich für das Leiden und den Schmerz der Menschen, die überall anzutreffen sind. Deshalb rief Schopenhauer zu einer Abrüstung im Selbstbehauptungskampf auf.

Dies gelingt durch die Einsicht, die auch im Buddhismus auftaucht: Wir sind letztlich im Innersten alle eins, alle mit allen Lebewesen verbunden. Das einigende Band dabei ist das Mitleid, das konkret auf das Leiden anderer Wesen eingeht. Im Mitleid überspringe ich die Schranken meines eigenen Ichs und erkenne mein Selbst in jedem anderen Wesen. Das aktive Mitleid beendet die Herrschaft des Egoismus und setzt eine universelle Solidarität an seine Stelle.

Service

Arthur Schopenhauer: Gesammelte Werke in zehn Bänden in Kassette, detebe 23600

Arthur Schopenhauer: Senilia. Gedanken im Alter, C.H.Beck Verlag

Rüdiger Safranski: Schopenhauer und Die wilden Jahre der Philosophie, Hanser Verlag

Alfred Schmidt: Idee und Weltwille. Schopenhauer als Kritiker Hegels, Hanser Verlag

Alfred Schmidt: Tugend und Weltlauf. Vorträge und Aufsätze über die Philosophie
Schopenhauers (1960-2003), Peter Lang Verlag

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