Dimensionen - Die Welt der Wissenschaft

Welche Bildung braucht die Gesellschaft? Ein Bericht vom 16. Ernst Mach Forum. Von Birgit Dalheimer

Ausbildung statt Bildung lautet immer häufiger die Devise. Der Wert des Wissens wird ökonomisch definiert. Für Meister Eckhart bedeutete Bildung noch das "Erlernen von Gelassenheit" und galt als "Gottessache", die bewirken sollte, dass "der Mensch Gott ähnlich werde".

Im ökonomisch bestimmten Kontext der Gegenwart wird Bildung zum "Kraftstoff für Innovation", der Wachstum und Wohlstand ermöglichen und Wirtschaftsstandorte für die Zukunft sichern soll. Das Ziel der Aufklärung, mit Bildung eigenständiges Denken und individuelle Selbstentfaltung zu verbinden, verblasst. Kompetenzen ersetzen Bildungsideale. Die Verwertbarkeit auf dem Arbeitsmarkt ist das Ziel. Studierende sollen schon möglichst frühzeitig auf fachliche Eignung getestet und Ausbildungsgänge auf eng umrissene Berufsbilder und Anwendungsbereiche abgestimmt werden.

Zugleich aber steigen junge Menschen wegen der "Bildungsmisere" auf die Barrikaden. Hat Bildung, die keinen Gewinn abwerfen muss, doch einen Wert für die Gesellschaft? Und wer wird dafür bezahlen?

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