Dimensionen - Magazin

1. Wenn Arten durch den Klimawandel bergab wandern
2. Ohrgeräusche - Tinnitus durch Handynutzung?
3. Ist Darwin ein "Newton des "Grashalms"
4. Kroatische Vergangenheitspolitik zwischen Revisionismus und europäischen Standards.
Redaktion: Franz Tomandl


Der Klimawandel ist für viele Arten, vor allem jene im Gebirge, eine Herausforderung: Durch die sich ändernden klimatischen Bedingungen verschiebt sich der Lebensraum von Pflanzen und Tieren. Vor allem Pflanzen werden mitunter nicht schnell genug darauf reagieren und entsprechend mitziehen können. Mit zunehmender Temperatur wandern die meisten Arten geografisch in Richtung der Pole und in den Gebirgen nach oben - folgen also den für sie günstigeren kühleren Standorten. Doch manche Arten bewegen sich auch in die Gegenrichtung. Sie finden durch den Klimawandel neue Lebensräume in tieferen Lagen.
Mit Harald Pauli, Universität Wien, Abteilung für Naturschutzbiologie, Vegetations- und Landschaftsökologie, sowie Institut für Gebirgsforschung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Autor: Mark Hammer

Vier Milliarden Menschen besitzen weltweit ein Mobiltelefon. Diese Kommunikationsform ist aus der heutigen Welt kaum mehr wegzudenken. Höchst emotional werden dabei die Diskussionen um die gesundheitliche Unbedenklichkeit der neuen Technik geführt. Die Bandbreite reicht von einer Verteufelung der Handys bis zur Verharmlosung möglicher Nebenwirkungen. Ob auch die zunehmende Zahl von Menschen, die von Tinnitus, also Störgeräuschen im Ohr geplagt werden, mit der Verwendung von Mobiltelefonen zusammenhängt, wurde nun erstmals in einer Untersuchung an 100 Patienten beleuchtet. Die kürzlich publizierte Studie des Institutes für Umwelthygiene der Medizinischen Universität Wien lieferte dabei Hinweise auf ein erhöhtes Tinnitus-Risiko bei zunehmender Dauer der Mobiltelefonbenutzung. Mit Hans-Peter Hutter, Institut für Umwelthygiene, Universität Wien. Autor: Ronny Tekal-Teutscher.

Vor gut zehn Jahren wurde sie von einem Rezensenten noch bezichtigt, einen Dschihad gegen das Gen zu führen. Heute gilt Evelyn Fox Kellers Buch "Das Jahrhundert des Gens" als eine der scharfsichtigsten Analysen der Entwicklung der Molekularbiologie und der mit ihr verbundenen Begriffe wie Gen, genetisches Programm oder Code. Ausgebildet in Physik und Molekularbiologie zählt die zuletzt am MIT lehrende emeritierte Wissenschaftshistorikerin Evelyn Fox Keller zu den prominentesten Vertreterinnen ihres Fachs. Diese Woche war sie auf Einladung des Physikers Anton Zeilinger zu Gast in Wien und referierte zu der immer wieder gestellten Frage, ob Charles Darwin der Newton des Grashalms gewesen wäre
Autorin: Birgit Dalheimer.

Evelyn Fox Koller: Das Jahrhundert des Gens. Campus Verlag, 2001.

Bereits in den 1980er Jahren tobte in den Teilrepubliken Jugoslawiens ein Kampf um die Deutung der Erinnerung. Diese zunächst schriftlich und verbal von Politikern und Historikern angeführte Neudeutung der Vergangenheit ebnete auch den Weg zu den kriegerischen Auseinandersetzungen in den 1990er Jahren. Ein kürzlich erschienenes Buch analysiert nun erstmals den Wandel der kroatischen Vergangenheitspolitik vom 1985 bis in die Gegenwart. Mit Ljiljana Radonic, Politologin, Universität Wien. Autorin: Tanja Malle.

Ljiljana Radonic: "Krieg um die Erinnerung.Kroatische Vergangenheitspolitik zwischen Revisionismus und europäischen Standards." Campus Verlag, Frankfurt 2010

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