Dimensionen - Magazin

Zum Ö1-Science-Event "Biologische Vielfalt: Weniger oder mehr?" am Mittwoch, den 10.11.2010, im Radiokulturhaus.
1. Begrünte Dächer nützen der städtischen Biodiversität und der Umwelt
2. Satoyama - integrierter Naturschutz
3. Biodiversität im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Politik
Redaktion und Moderation: Franz Zeller

Begrünte Dächer haben als Ökoinseln in der Stadt eine jahrhundertelange Tradition. Erfunden wurden sie wahrscheinlich im Mittelmeerraum. Dort spendeten Dachgärten, begrünt mit Weinreben, Schatten und sorgten für Abkühlung.
In Deutschland stammen die ältesten heute noch erhaltenen begrünten Dächer in Großstädten wie Berlin aus den 1920er Jahren - mittlerweile sind rund zehn Prozent der Berliner Dächer begrünt, schätzen Experten. Mit Manfred Köhler, Landschaftsarchitekt und Ökologe, Hochschule Neubrandenberg. Autorin: Tanja Malle

Das japanische Wort "Satoyama" bedeutet, wörtlich übersetzt, "Dorfberge". Gemeint war damit ursprünglich ein bestimmter Typus agrar-kultureller Landschaft - die Hügel rund um japanische Reisfelder, bewachsen von Wäldern oder auch Heidekraut-Vegetation.
Mittlerweile ist der Begriff "Satoyama" stark ausgeweitet worden: Heute bezeichnet man damit in Japan die gesamte traditionelle Kulturlandschaft, einschließlich der Dörfer, ihrer Bewohner und deren Lebensweisen - und den Wert von all dem für Artenvielfalt und Lebensqualität. "Satoyama" ist zu einem Leitbegriff geworden für einen zeitgemäßen, weltoffenen und integrativen Naturschutz. An der Wiener Universität für Bodenkultur vereinigt die "SATOYAMA-Plattform" deshalb Spezialisten aus vielen unterschiedlichen Fachgebieten. Mit Wolfgang Holzner, Ökologe, Universität für Bodenkultur. Autorin: Sabrina Adlbrecht

Sobald man mit der Frage nach mehr Artenvielfalt die Biologie verlässt, landet man unweigerlich in einem Geflecht widerstreitender Interessen - da muss etwa der Vorteil einer Landstraße gegen den Verlust von Brutplätzen abgewogen werden.. Um den ungleich verteilten Nutzen aus der biologischen Vielfalt wird ebenso gestritten, wie um die Kosten für den Erhalt der Biodiversität. Politikwissenschaftler untersuchen daher, wie die Schnittstelle zwischen Politik und Wissenschaft am besten gestaltet werden kann. Mit Christoph Görg, Politikwissenschaftler vom Deutschen Helmholtz Zentrum für Umweltforschung in Leipzig. Autor: Mark Hammer

Sendereihe