Hörbilder

"Tatra". Von Werner Pöschko

Der "Tatra 87", eine futuristische Limousine, ist der eigentliche Star, als die Ingenieure Jiri Hanzelka und Miroslav Zikmund 1947 zu ihrer ersten großen Reise durch Afrika und
Lateinamerika aufbrechen. Als Botschafter der Industrie wollen sie den Ruf der Tschechoslowakei in die Welt tragen.

Zu Hause werden sie in den 1950er und 1960er Jahren als Radio-Reporter, Filmemacher und Reiseschriftsteller populär wie Filmstars. Politisch sitzen sie allerdings zwischen allen Stühlen. In den USA und Australien gelten Hanzelka und Zikmund als Kommunisten und erhalten Einreiseverbot. Die auf Sowjet-Kurs liegende tschechoslowakische Regierung versucht, ihre Popularität für sich zu nutzen und gewährt ihnen eine ungewöhnliche Reisefreiheit. Aber 1964, nach der
Fertigstellung ihres "Geheimen Sonderberichts", einer Kritik an den Zuständen in der Sowjetunion, erklärt Moskau die beiden zu antisozialistischen Elementen.

Im Interview mit dem fast 90-jährigen Miroslav Zikmund, mit Vaclav Havel sowie mit dem Ur-Ur-Enkel des Gründers der Tatrawerke werden die vielseitigen Wendungen der jüngeren
europäischen Geschichte nachgezeichnet. Diese Produktion entstand im Rahmen von "rádio d-cz", einem Projekt von Zipp - deutsch-tschechische Kulturprojekte, einer Initiative der "Kulturstiftung des Bundes" (Koprod. SWR/DLR Kultur/ ORF).

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