Radiodoktor - Das Ö1 Gesundheitsmagazin
Humor als Therapie - Der psychologische Effekt gezielter Provokation
Seelenhunger - Ursachen, Symptome und Therapiemöglichkeiten von Essstörungen
20. Oktober 2010, 16:40
Humor als Therapie - Der psychologische Effekt gezielter Provokation
Sigmund Freud betrachtete Humor als einen sehr effizienten Abwehrmechanismus. Alfred Adler sah im Humor eine die Therapie fördernde Grundhaltung. Viktor Frankl war der eigentliche Pionier des therapeutischen Humors.
In den 1960er Jahren entwickelte der US-amerikanische Psychologe Frank Farrelly die "Provokative Therapie". Seine öffentlichen Demonstrationen sind legendär und zeigen u.a., wie viel mehr an therapeutischer Herausforderung Patientinnen und Patienten zugemutet werden kann, wenn sie humorvoll geschieht.
Inzwischen weiß man: Humor beeinflusst das Immunsystem, reduziert Schmerzen, baut Stress ab, fördert Durchblutung und Verdauung und kann helfen, den Blutdruck zu senken. All das wurde durch die noch relativ junge Disziplin der "Gelotologie", der Lachforschung, in den vergangenen zehn Jahren erwiesen.
Nach dem Motto, "wer über sein Problem lachen kann, hat bereits eine veränderte Sicht darauf", wird in der psychotherapeutischen Behandlung das emotionale, kognitive und kommunikative Potential des Humors genutzt. Wie das genau funktioniert und in welchen Bereichen provokativer Humor seine Wirkung zeigt, erklärt der Schweizer Psychologe und Psychotherapeut Dr. Peter Hain. Ein Beitrag von Uschi Mürling-Darrer.
Seelenhunger - Ursachen, Symptome und Therapiemöglichkeiten von Essstörungen
Essstörungen sind psychische Erkrankungen, die ernste und langfristige gesundheitliche Folgen haben können. Hauptbetroffen davon sind Mädchen und junge Frauen. Ungefähr 200.000 Österreicherinnen erkranken zumindest einmal im Leben an Magersucht, Bulimie oder einer anderen derartigen Störung - und immer mehr von ihnen so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen: 2008 - damals gab es die letzte Erhebung - waren es mehr als 2.700 - das ist nahezu sechsmal so viel wie noch vor zwanzig Jahren. In Wien wird Hilfe unter anderem im Therapiezentrum "INTAKT" angeboten, wo man das Problem multidisziplinär angeht. Ein Beitrag von Sabrina Adlbrecht.
Kurz gemeldet - Heute zu den Themen:
"Endlich schmerzfrei!"
So lautet die Devise eines Symposiums, dass morgen von der Wiener help 4 you company, einem Verein zur Unterstützung von Menschen mit rheumatischen Erkrankungen und Nervenschmerzen, veranstaltet wird.
Die von 16:30 bis 20:45 stattfindenden Vorträge im Polycollege Stöbergasse im fünften Bezirk befassen sich mit den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten von Rheuma und Fibromyalgie. Eine Anmeldung ist erforderlich und noch heute möglich, unter der Telefonnummer 0676/40 20 831.
Früherkennung von Brustkrebs
Im Rahmen ihrer "Pink Ribbon Tour" quer durch die Bundesländer informiert die Österreichische Krebshilfe über Brustkrebsvorsorge- und früherkennung. Am 28. Oktober, ab 13 Uhr, gibt es eine Informationsveranstaltung im Wiener Diagnosezentrum Urania, am Laurenzerberg 2 im ersten Bezirk.
Service
Weiterführende Informationen zum Beitrag über Humor als Therapie:
Dr. phil. klin. Peter Hain
Psychologe und Psychotherapeut, Supervisor und Ausbildner, Präsident von HumorCare Schweiz, Buchautor
Stauffacherstr. 149
CH-8004 Zürich
E-Mail
Weitere Anlaufstellen:
Österreichischer Bundesverband für Psychotherapie
Berufsverband Österreichischer PsychologInnen
Peter Hain, "Das Geheimnis therapeutischer Wirkung", Carl-Auer-Systeme Verlag 2001
Frank Farrelly, Jeff Brandsma, "Provokative Therapie", Springer Verlag 1986
Elonore Höfner, Hans-Ulrich Schachtner, "Das wäre doch gelacht. Humor und Provokation in der Therapie", Rowohlt Verlag 1997
Jürgen Wippich, Ingrid Derra-Wippich, "Lachen lernen. Einführung in die Provokative Therapie Frank Farrellys", Junfermann Verlag 1996
Frank Wartenweiler, "Provozieren erwünscht...aber bitte mit Feingefühl", Junfermann Verlag 2003
Viktor E. Frankl, "Ärztliche Seelsorge: Grundlagen der Logotherapie und Existenzanalyse",
Deutscher Taschenbuch Verlag 2007
Viktor E. Frankl, "Der leidende Mensch. Anthropologische Grundlagen der Psychotherapie",
Verlag Huber, 3. Auflage, 2005
Weiterführende Informationen zum Beitrag über Essstörungen:
Interviewpartnerinnen:
Gabriele Haselberger (Bewegungsanalytische Therapeutin)
Dr. Renate Kastner-Fried (Ärztin für Allgemeinmedizin)
Intakt - Therapiezentrum für Menschen mit Essstörungen
Grundlgasse 5/8
A-1090 Wien
Tel.: +43/1/22 88 770-0
E-Mail
Homepage
Weitere Anlaufstellen:
Netzwerk Essstörungen
Wiener Initiative gegen Essstörungen - Essstörungshotline
Frauengesundheitszentrum FEM
sowhat - Institut für Menschen mit Essstörungen
Österreichische Gesellschaft für Essstörungen
Fonds Soziales Wien - Initiative S-O-ESS gegen ungesunde Körperideale
(Informationsmaterialien und DVD "Essstörungen" können kostenlos unter der Telefonnummer 0800 20 11 20 angefordert werden)
Mädchentelefon (MA 57): 0800/21 13 17, Mo-Fr: 13-17 Uhr
Bulimie-Forum
Magersucht-Forum
Europäisches Forschungsprojekt Essstörungen
Essstörungen
Sylvia Baeck, "Essstörungen - Was Eltern und Lehrer tun können", BALANCE Verlag 2007
Geneen Roth, "Essen als Ersatz: Wie man den Teufelskreis durchbricht", Verlag rororo 2005
Christopher G. Fairburn, Irmela Erckenbrecht, "Ess-Attacken stoppen. Ein Selbsthilfeprogramm", Verlag Huber Hans 2004
Brigitte Reifetzhammer, ""Ich wär so gerne satt": Meine Tochter besiegt die Magersucht",
Verlag Ennsthaler 2009