Von Tag zu Tag

8. Februar 2011, 14:05

"Sind's froh dass Sie zu Hause geblieben sind..." Das legendäre Zitat des Radio-Sportreporters Heribert Meisel aus dem Jahr 1949 beim Länderspiel Österreich gegen die Türkei zeigt die Rolle von Medien bei Sportereignissen. Die Medienkonsument/innen haben die Wahl, dranzubleiben oder wegzugehen, eine Wahl die bei Besuchern des Ereignisses relativ gering ist.
Heribert Meisel formulierte klar: "Sie brauchen mir nicht zuzuhören und können abdrehen, wenn sie wollen. Ich hingegen muss mir das Spiel anschauen und auch noch darüber reden." Klare Worte über die Qualität des Spieles bei einem mühsamen 1:0 Heimsieg Österreichs.
Würde man heute als Reporter versuchen, die Zuseher/innen vor dem Bildschirm zu halten, würde man auf den Unterschied zwischen beobachteter Spielfeldrealität im Stadion und Beobachtungen der Beobachtenden hingewiesen?


"Sind's froh dass Sie zu Hause geblieben sind..." heißt das Buch über die Geschichte des Sportjournalismus und Mediatisierung des Sports in Österreich, das Matthias Marschik und Rudolf Müller herausgegeben haben - einen Tag vor dem Fußball-Länderspiel Österreich gegen Niederlande und drei Stunden nach dem Start des ersten Wettbewerbs bei der Schi-Weltmeisterschaft spricht Rainer Rosenberg mit dem Kulturwissenschaftler Matthias Marschik über Sport, Medien und Geschichte.
Über die Rolle der Reporter und die Rolle der Politik, die zum Beispiel für die olympischen Spiele 1936 die Orte Garmisch und Partenkirchen zusammengelegt hat...

Service

"Sind's froh dass Sie zu Hause geblieben sind...", Herausgegeben von Matthias Marschik und Rudolf Müller, Verlag die Werkstatt, Göttingen 2010

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