Patina

Patina - Kostbares aus dem Archiv

"An jenem Tag". Ein Andenken an den Komödianten und Komiker Max Böhm, der demnächst 95 Jahre alt wäre (1. Teil von 3). Gestaltung: Roland Knie

Als Max Böhm - jahrzehntelang als der "Maxi der Nation" vielbejubelt und belacht, Blödler und Witzemacher vom Dienst, Komiker und Conférencier, Pionier der Rundfunkunterhaltung, nachmals Fernsehliebling, anno 1950 "beliebtester Österreicher" (weit vor dem damaligen Regierungschef Leopold Figl, einem noch heutigen Inbegriff der Popularität) - als dieser Max Böhm im September 1982, knapp vier Monate vor seinem Tod, in einer Revue der Wiener "Kammerspiele" unvermittelt ein langes Gedicht über seinen eigenen Tod vortrug ("An jenem Tag"), schwieg das Publikum betroffen, applaudierte dann artig und wusste im übrigen nicht, wie ihm geschah.

Dabei hatte Böhm, der "Witzepräsident", Starkomiker des Simpl, Publikumsmagnet und Erzkomödiant, schon einige Zeit zuvor ein schmales Bändchen mit seriöser Lyrik herausgebracht, hatte auch mit Chansons öffentlich versucht, seine schweren seelischen Krisen zu bewältigen - aber man hatte ihn nicht ernstgenommen.

Warum denn auch? Max Böhm, der gebrochene Mann, der sich hinter der Zeitung in seinem Stammcafé zu verbergen suchte, dieser Böhm taugte nicht für eben das Geschäft, das er ansonsten garantierte ...

Sendereihe