Betrifft: Geschichte
Eroberung durch Integration. Die ethnische "Melange" der transatlantischen Handelstreibenden. Mit Christian Cwik, Historiker, Gastprofessor Universität Erfurt, Universität Köln, Universität Sevilla, Cartagena, Kolumbien. Gestaltung: Martin Adel
10. Mai 2011, 17:55
Mit Vertreibung und Exil von Juden und Neu-Christen nach 1492 begann eine lange Wanderbewegung nach Süden, an die afrikanische Westküste und von da über die kanarischen Inseln und Kap Verden in den mittel- und südamerikanischen Raum. Das Besondere an diesen Kolonisten war, dass sie - ob in Agadir, in Angola oder schließlich in "Las Indias" - sich in die bestehenden Ethnien integrierten, sich mit den Eliten vor Ort vermählten. Höchst erfolgreich durch ihre Anpassung und ihren wirtschaftspolitischen Weitblick, bildeten sie gewissermaßen den "Sauerteig" einer nicht nur ökonomischen Expansion, die aber eben ganz anders vorging als die militärische Kolonisierung oder die viel spätere imperialistische Unterjochung im Zeichen der großen europäischen Nationalstaaten.
So kann man diese (langfristig gesehen) äußerst mobilen und bis zur "Unkenntlichkeit" an die lokalen Gegebenheiten angepassten Handelstreibenden als "Vorkämpfer" einer Globalisierung ansehen, die der heutigen Globalisierung immer noch als Vorbild dienen könnte.
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