Betrifft: Geschichte

Der Beginn des Medienzeitalters. Von Einblattdrucken zu den ersten Tageszeitungen. Mit Helmut Lang, Vizedirektor der OeNB i. R. und Experte für frühe Druckschriften. Gestaltung: Martin Adel

Mit Gutenbergs Erfindung des Drucks mit beweglichen Lettern begann nicht nur eine neue Epoche für das Buch, sondern zugleich war damit auch der Grundstein für die Bildungs- und Informationsgesellschaft gelegt, auch wenn es noch geraume Zeit dauern sollte, bis man in solchen Kategorien zu denken begann.

Aber man darf den Einfluss der frühen Buchdruckerkunst nicht nur auf die Buchproduktion reduzieren. Flugblätter oder Einblattdruck spielten schon in der Reformationszeit und der Zeit der Bauernkriege eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Informationen bzw. Propaganda. Erste gedruckte Nachrichtenblätter in unserem modernen Sinn entstanden erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts, zunächst als Wochenzeitungen - die erste 1605 in Strassburg, bezeichnenderweise "Relation", Bericht, genannt.

Weitere folgten in Amsterdam und Antwerpen - nicht zufällig in "bürgerlichen" Städten. Erst nach dem Dreißigjährigen Krieg, 1650, folgte im deutschsprachigen Raum, in Leipzig, eine erste Tageszeitung. Schon um diese Zeit nahm ein weiterer Gewerbezweig seinen Anfang: die Lumpensammler. Aus Lumpen oder Hadern machte man Papier, und Zeitungen verbrauchen mehr Papier als Bücher. Trotz ungezählter Papiermühlen wurde Papier knapp; auch ein erstes Anzeichen für die künftige Papierflut.

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