Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Der Rand des Sonnensystems ist löchriger als gedacht
2. Wie verstehen Hunde ihre Umwelt?
3. Entgiften von Altlasten mit Pflanzen
4. Atemanalyse zur richtigen Medikamenten-Dosierung bei Epilepsie

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

Seit 1957 fliegen zwei Raumsonden durch das All, Voyager 1 und 2. Eigentlich sollten sie bloß die äußeren Planeten unseres Sonnensystems untersuchen. Doch sie erwiesen sich als strebsamer und langlebiger als gedacht. Mittlerweile haben sie längst die Umlaufbahnen aller Planeten hinter sich gelassen und bewegen sich unaufhaltsam auf die Grenze des Sonnensystems zu. Ihre Daten werden nach wie vor auf der Erde empfangen, und gestern hat die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA bekanntgegeben, dass es dort draußen, am Rande unseres Planetensystems, doch etwas anders zugeht als bisher vermutet. Mit Merav Opher, assistant professor, Astronomy Department, Boston University, James F. Drake, professor of physics, University of Maryland, College Park. Autor: Guido Meyer.

Clever Dog Lab - so nennt sich ein kleines Labor im neunten Wiener Gemeindebezirk, in dem Hunde Intelligenztests der eigenen Art absolvieren können. Genaugenommen nehmen die Vierbeiner dort an Experimenten von Kognitionsforschern teil, die wissen möchten, wie gut Hunde ihre physikalische Umwelt verstehen. So wie Menschen tun auch Hunde vieles aus Erfahrung, nach Daumenregeln, ohne etwa physikalische Zusammenhänge zu erfassen. Einige Hundexperten meinen, Collie und Co wären so intelligent wie zweieinhalbjährige Kinder - sie können angeblich bis zu 250 Wörter lernen und auch betrügen. Auf derlei Spekulationen wollen sich die Kognitionsbiologen von der Universität Wien nicht einlassen. Sie betreiben am Clever Dog Lab Grundlagenforschung. Mit Corsin Müller, Kognitionsbiologe, Uni Wien; Angela Gaigg, Biologin, Uni Wien; Sabine Gutlederer, Hundehalterin, Wien. Autor: Franz Zeller.

70.000 bis 80.000 ehemalige Deponie- und Industriestandorte gibt es in Österreich, an denen in der Vergangenheit mit umwelt- und gesundheitsgefährdenden Stoffen hantiert worden ist. Ein- bis zweitausend davon werden als sanierungsbedürftig eingeschätzt. Nach und nach werden diese Orte derzeit gereinigt. In den meisten Fällen wird der Boden ausgehoben und die Erde verbrannt oder deponiert. Doch dieses gängige Verfahren zum Säubern der Standorte ist teuer und aufwendig. Seit einigen Jahren sucht man daher nach alternativen und vor allem billigeren Methoden. Dabei helfen bestimmte Pflanzen und Bakterien. Sie bauen Schadstoffe ab oder nehmen sie in sich auf und entfernen sie damit aus dem Boden. Mit Thomas Reichenauer, AIT Austrian Institute of Technology, Tulln. Autor: Mark Hammer.

Valproinsäure zählt zu den Standardmedikamenten, die im Rahmen einer Epilepsie-Behandlung eingesetzt werden. Wie bei den meisten derartigen Substanzen ist das "therapeutische Fenster" jedoch gering. Das bedeutet, die Dosierung muss sehr genau erfolgen, um einen ausreichenden Effekt, bei gleichzeitiger Vermeidung von Nebenwirkungen, zu erreichen. Zur Kontrolle des Medikamentenspiegels sind daher alle paar Wochen Blutabnahmen nötig. Für die Betroffenen kann dies mitunter sehr belastend sein. Nun haben Züricher Forscher herausgefunden, dass sich Abbauprodukte der Valproinsäure auch in der Atemluft nachweisen lassen. Damit wäre eine einfachere Überwachung der Patienten möglich. Die aktuelle Studie war auch dem renommierten englischen Fachmagazin "Chemical Communications" ein Titelblatt wert. Mit Renato Zenobi, ETH Zürich. Autor: Ronny Tekal-Teutscher.

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