Betrifft: Geschichte

Österreich liegt am Meer. Werften, Schiffe, Hafenstädte der Habsburger Monarchie. Mit Leo Leitner, Marine-Historiker und Sektionschef i. R. Gestaltung: Martin Adel

"Böhmen am Meer" gilt seit Ingeborg Bachmanns Gedicht als zumeist literarische Projektion eines utopischen Idealzustands, aber in der Realität grenzte Böhmen bereits unter Ottokar II. Premysl an die Adria und das Böhmen Karls IV. an die Ostsee. Beides keine Habsburger, aber die hatten im 14. Jahrhundert mit Duino und im 15. Jahrhundert mit Fiume bereits Zugang zum Meer. Und Venedig diente ihnen schon lange als Kriegshafen, ehe er 1848/1849 aufgegeben und nach Pola verlegt wurde. Die großen Werften lagen in Triest und Monfalcone, Werften für kleinere Schiffe in Cattaro und Lovcen.

Ihre wirtschaftspolitische Bedeutung reichte aber weit in den Norden, nach Böhmen: zu den Skoda-Werken in Pilsen und zu den Witkowitzer Eisenwerken in Ostrau in Mähren; und mehr politisch als wirtschaftlich (und schon gar nicht geografisch) bis in die Budgetverhandlungen. Böhmen und Mähren waren sehr positiv zur Marine eingestellt. Kein Wunder. Das waren viele Arbeitsplätze und viel Geld. Österreich am Meer - das waren noch (gute) Zeiten! - Nicht zuletzt im Aufbruch zur Industrialisierung.

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