Saldo - das Wirtschaftsmagazin
Das Leben nach der Pleite. Argentinien zehn Jahre nach der Wirtschaftskrise.
Gestaltung: Esther-Marie Merz. Moderation: Nadja Hahn
22. Juli 2011, 09:44
Vor zehn Jahren schlitterte Argentinien in den Staatsbankrott, das Land bekam am Finanzmarkt kein Geld mehr, Schulden mussten erlassen werden. Bankkonten wurden eingefroren und Supermärkte geplündert. Der Präsident flüchtete mit dem Helikopter. Tausende Menschen marschierten immer wieder mit leeren Kochtöpfen zum Regierungsgebäude und riefen "Que se vayan todos" - "Sie sollen alle weggehen" -, gemeint waren die Politiker.
Heute wächst Argentiniens Wirtschaft wieder. Wie Argentinien aus der Krise gekommen ist, ist diese Woche Thema unserer "Saldo"-Sommerreise. Argentinien profitiert zum Beispiel von steigenden Rohstoffpreisen, besonders von Soja. Soja ist für das Land wichtiger geworden, als der Export der berühmten Rindersteaks. Viele Argentinier sind aus der Not, in der Krise irgendwie finanziell überleben zu müssen, erfolgreiche Unternehmer geworden. Aber die Armut ist weiterhin groß. Die Regierung stützt die Wirtschaft nicht immer auf sinnvolle Weise, sagen Experten. Die Inflation ist bedrohlich, wer Geld hat gibt es aus, denn die Preisschilder an den Regalen ändern sich täglich. Im Oktober sind Präsidentschaftswahlen. Wenn der wirtschaftliche Kurs beibehalten wird, sagen Experten, sind die Staatskassen in drei Jahren wieder leer. In dieser heiklen Lage hat sich Esther-Marie Merz für "Saldo" in den Straßen von Buenos Aires bei den Gewinnern und Verlierern der Krise umgehört.
Service
WKO Handelsdelegation Argentinien
Argentiniens Tourismus Ministerium