Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Neurofeedback gegen akustische Halluzinationen
2. Warum gelten Buchenwälder als Weltkulturerbe?
3. Über Weinaroma-Analysen
4. Das molekulare Küchenlabor - mit Thomas Vilgis (5)
Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

Biofeedback ist eine besondere Art des Lernens, die zur Körperkontrolle und Selbstheilung eingesetzt wird. Übende bekommen eine Rückmeldung über unbewusst ablaufende innere Regulationsvorgänge wie Hautwiderstand, Herzfrequenz oder Hirnströme. Ein Gerät meldet ihnen vereinfacht über optische oder akustische Signale, was im Körper abläuft. Über dieses feedback können die Menschen kleinste Veränderungen wahrnehmen und schließlich kontrollieren. Jetzt ist das auch schizophrenen Patienten gelungen, die unter akustischen Halluzinationen leiden. Der Aachener Psychiater und Mathematiker Klaus Mathiak hat bei den Betroffenen eine Spezialform des Biofeedbacks eingesetzt, nämlich ein Neurofeedbak mit einem funktionellen Kernspintomographen. Die Patienten konnten nach nur einem Tag Training im Scanner die halluzinierten Stimmen teilweise zum Verstummen bringen oder zumindest abmildern.
Mit Klaus Mathiak, Psychiater, Psychotherapeut und Mathematiker, RWTH Aachen. Autorin: Maria Mayer

Vor kurzem hat die UNESCO-Kommission für Bildung, Wissenschaft und Kultur mit Sitz in Paris fünf alte deutsche Buchenwälder zum Weltnaturerbe erklärt. Diese Waldstücke liegen im Naturpark Jasemund auf Rügen, im hessischen Nationalpark Kellerwald-Edersee, im Mecklenburg-vorpommerschen Nationalpark Müritz, im Thüringischen Nationalpark Hainich und im Wald Grumsin in Brandenburg. Mit ihrer Ernennung haben diese Wälder den gleichen Rang wie der Grand Canyon im US-Bundesstaat Arizona, das große Barriere-Riff vor Australien und der Kilimandscharo in Tansania erhalten. Sie sind für die Menschheit von herausragender, universeller Bedeutung.

Schon in der Antike war Wein ein begehrtes Kultur- und Handelsgut, wobei Geschmack und Haltbarkeit damals variabel und oft problematisch waren und die eigentümlichsten Methoden zur Verbesserung dieser Komponenten eingesetzt wurden - vom Aufkochen des Weines bis hin zur Zugabe von Zimt, Rosinen, Pfeffer, Weihrauch oder Pech. Heute steht den Winzern zur Erfüllung der hohen Qualitäts-Ansprüche der Weinkonsumenten die moderne Wissenschaft zur Seite. Doch nicht in allen Bereichen kann die Technik das Gesamtwerk Wein ausreichend erfassen: Wenn es etwa um die Bestimmung von Aromastoffen geht, hat immer noch die menschliche Wahrnehmung die Nase vorn. Mit Erich Leitner, Lebensmittelchemiker im olfaktorischen Labor des Instituts für Analytische Chemie und Lebensmittelchemie der TU Graz; Franz Weigang, Geschäftsführer des Analysen-Systeme-Herstellers "Agilent Technologies"; Dietrich von Baer, Universität der Stadt Concepción.

4. INTERNATIONALES JAHR DER CHEMIE 2011
Sommerserie: Das molekulare Küchenlabor - mit Thomas Vilgis, aufgezeichnet von Armin Stadler
5. Korianderplatten: Ein warmes Gelee zum Würzen
Findet der Gourmet einen Lebensmittelzusatzstoff in seinem Essen, geht der Teller wohl in die Küche zurück. Handelt es sich um das natürliche "Agar-Agar", sollte zuvor vielleicht gekostet werden, rät der Mainzer Physiker Thomas Vilgis. Als Belohnung verspricht er ein völlig neues Mundgefühl bei Tisch. Denn mit dem Extrakt aus ostasiatischen Algen lassen sich warme Gelees herstellen. Nudelig geschnitten, können diese beispielsweise als Gewürzstreifen zu Fleisch oder Fisch gelegt werden. Mit in unseren Breitengraden gebräuchlicher Gelatine, weiß der deutsche Amateurkoch, ist das aus chemischen und physikalischen Gründen nicht möglich.

Thomas Vilgis: Molekularküche. Geschmack, Aromen, Flavour . - Verlag Tre Torri

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Thomas Vilgis, "Molekularküche. Geschmack, Aromen, Flavour", Verlag Tre Torri

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