Dimensionen

Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Die gute Seite der Bakterien;
2. Pollenallergien: Ragweed und seine Verbreitung;
3. Neuartiger Raketenmotor soll Luft nutzen;
4. Gelassen fliegen. Selbsttherapie bei Flugangst.
Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

Der häufige Einsatz von Antibiotika führt dazu, dass immer mehr Bakterien dagegen resistent werden und diese an sich wirksame Medikamentenklasse in vielen Fällen nicht mehr hilft. Doch der breite Einsatz dieser Stoffe dürfte noch einen weiteren Nebeneffekt haben: Antibiotika bekämpfen nicht nur Krankheitskeime. Sie töten auch Bakterien in unserer Darmflora und beeinflussen das Immunsystem. Zudem wird unsere Welt durch erfolgreiche Hygienemaßnahmen zunehmend keimfrei. Dies alles könnte dazu führen, dass Allergien immer häufiger werden. Letztes Wochenende hat in Wien die Konferenz der Europäischen Organisation für Molekularbiologie stattgefunden, bei der unter anderem über Strategien gegen Krankheitserreger und die Nebenwirkungen des Antibiotikaeinsatzes diskutiert worden ist. Mit Brett Finlay, Universität British Columbia, Vancouver. Autor: Mark Hammer.

Üblicherweise können Allergiker im Spätsommer oder Frühherbst wieder frei durchatmen, denn die größte Pollenbelastung ist da vorbei. In jüngster Zeit leiden aber immer mehr Menschen bis in den Oktober hinein an brennenden Augen, triefender Nase und Atembeschwerden. Häufige Ursache dafür ist Ambrosia artemisiifolia, das beifußblättrige Traubenkraut, besser bekannt unter seinem englischen Namen "Ragweed". Betroffen sind vor allem Pollenallergiker in den wärmeren Klimazonen in Ost- und Südostösterreich. Da sich die Pflanze in den vergangenen Jahren immer mehr verbreitet hat, werden verstärkt Maßnahmen zu deren Eindämmung in Angriff genommen. Biologen und Physiker der Universität Wien haben sich zusammengetan und eine prognostische Arbeit zu Ambrosia erstellt. Darin werden auch die Konsequenzen gezielter Eindämmungsmaßnahmen simuliert. Mit Stefan Dullinger, Biologe, Gero Vogl, Physiker, Universität Wien. Autorin: Sabrina Adlbrecht.

Raumfahrt ist ein teures Geschäft. Nur rund ein Prozent ihres Gewichts kann eine Rakete als Nutzlast ins All tragen. Der überwiegende Rest ist Ballast in Form von Treibstoff. Aber, was wäre, wenn neuartige Raketenmotoren einen Teil ihres Sprits unterwegs aus der irdischen Lufthülle einfangen könnten? Es wäre der Königsweg zu viel effizienteren Transportsystemen. Ingenieure wollen eine solchen luftatmenden Raketenmotor unter realistischen Bedingungen testen. Mit Uwe Gaisbauer, Universität Stuttgart, Institut für Aero- und Gasdynamik. Autor: Ralf Krauter Produktion DLR Köln)

Flugangst und Flugphobie verderben vielen Menschen nicht nur die Vorfreude auf den Urlaub, sondern sie belasten auch die Betroffenen längerfristig. Es gibt Menschen, bei denen die Flugangst schon Tage vor der Reise einsetzt, unter Umständen auch den Urlaub vergällt, weil nach der Ankunft die Angst vor dem Rückflug beginnt. Gut, könnte man meinen, dann sollen sie eben nicht fliegen. Aber Flugangst ist beherrschbar. "Gelassen fliegen. Selbsttherapie bei Flugangst" heißt ein neuer Ratgeber des Wiener Arztes Tobias Conrad, der auch Purser - das ist der Kabinenchef im Flugzeug - und Mitglied des Special Assistance Teams (SAT) der Deutschen Lufthansa ist. Rezensent: Ulfried Geuter.

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Tobias Conrad, "Gelassen fliegen. Selbsttherapie bei Flugangst", Carl Auer Verlag Heidelberg

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