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Kriegsfront - Heimatfront. Die Frauen- und Geschlechtergeschichte des Ersten Weltkriegs. Gestaltung: Marlene Nowotny

Der Erste Weltkrieg war auch ein "Volkskrieg". Alle menschlichen und materiellen Ressourcen sollten mobilisiert werden. Es entstanden nicht nur Fronten im Kampf, sondern ebenso "Heimatfronten". Und diese waren weiblich konnotiert. Dieser weitgehend totale Krieg setzte auf die Unterstützung der Frauen in der Heimat. Soldatische Männlichkeit wurde im Ersten Weltkrieg wirkmächtiger idealisiert als jemals zuvor. Das hatte wiederum Auswirkungen auf die gesellschaftliche Geschlechterordnung. Die nationalen Volkgemeinschaften wurden zu Kampfgemeinschaften stilisiert. Die damit verbundene Kriegshetze und ideologische Verblendung ebenso wie die Erfahrung kriegerischer Gewalt wurde von Männern und Frauen unterschiedlich erlebt.

Welche Männlichkeits- und Weiblichkeitskonzepte wurden in der Kontrastierung zwischen "Front" und "Heimat" generiert? Kam es tatsächlich in allen kriegführenden Staaten zur breiten Mobilisierung einer "Heimatfront"? Ab wann und in welcher Form entwickelten sich Forderungen nach Frieden und wer waren die Träger und Trägerinnen solcher Proteste? Welche Auswirkungen hatte der Krieg auf das patriotische Selbstverständnis der Frauenbewegung?

Anlässlich einer internationalen Tagung an der Universität Wien wurde Themenfelder und Perspektiven der Frauen- und Geschlechtergeschichte des Ersten Weltkrieges diskutiert.

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