Salzburger Nachtstudio

Kleine Helden - große Nöte. Junge Männer unter Druck. Gestaltung: Maria Mayer

Langsam aber kontinuierlich erobern sich Mädchen die Überholspur, drängen die Buben zurück. Diese ziehen sich - zerrissen zwischen männlichen Rollenerwartungen wie Härte und Dominanzstreben einerseits und vorwiegend weiblicher Umwelt in Familie, Kindergarten und Schule anderseits - immer mehr zurück. Sie sind begeistert von den virtuellen Welten und gelangweilt von den realen Anforderungen des Schulsystems, wo noch im Geist der alten Kultur unterrichtet wird.

Unter den Buben gibt es weit mehr Schulabbrecher als unter den Mädchen. Die Hyperaktivität bei Buben ist massiv gestiegen, in den letzten 20 Jahren um 20 Prozent. Experten beobachten verstärkte Aggressivität. Probleme gibt es oft auch auf dem Arbeitsmarkt, weil es manchen Buben an den "soft skills" mangelt, wie zum Beispiel an der Kommunikationsbereitschaft. Immer mehr jungen Männern fehlt der wichtigste Identifikationsfaktor: die Arbeit.

Auch gesundheitlich schneiden Buben schlecht ab. Der Körper gilt als Gebrauchsgegenstand und wird nicht geschont. Mädchen werden seit Jahren durch spezielle Programme wie zum Beispiel dem Girls' Day gefördert. Würden Buben Ähnliches brauchen? Oder ist das kleinliche Kosmetik?

Pädagogen, Psychologen, Soziologen und Mediziner haben danach gefragt, was die tiefer liegenden Gründe für die schwierige Situation der Buben ist. Außerdem wurden theoretische und praktische Modelle zur Verbesserung der Lage diskutiert, ohne dabei die Errungenschaften für Mädchen in Frage zu stellen.

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