Radiokolleg - Der stumme Frühling

Das Zeitalter der Ökologiebewegung (4). Gestaltung: Nikolaus Scholz

Unter dem Titel "Silent Spring" ("Der stumme Frühling") erscheint 1962 ein Sachbuch der amerikanischen Biologin Rachel Carson. Darin beschreibt Carson unter anderem den rigorosen Einsatz von Pestiziden, der in unvorhergesehener Weise unsere Umwelt und damit auch die Nahrungskette negativ beeinflusst. Ihr Werk löst weltweit Empörung aus und gilt als Ausgangspunkt einer weltweiten Umweltbewegung.

Doch schon Jahrzehnte vor Rachel Carson haben sich Einzelkämpfer für den Schutz der Natur eingesetzt. So zum Beispiel Josef Schöffel, der 1870 bis 1872 durch eine journalistische Kampagne verhinderte, dass ein Viertel der Waldfläche des Wienerwalds zur Schlägerung verkauft wurde. Als Retter des Wienerwalds ging Josef Schöffel in die österreichischen Annalen ein. Als "Mama Miti" (Kisuaheli für "Mutter der Bäume") gilt die Kenianerin Wangari Maathai, die in den 1970er Jahren ein panafrikanisches Aufforstungsprojekt ins Leben ruft. Zur selben Zeit wird im indischen Himalyagebiet massiv abgeholzt. Dies führt zu einer starken Beeinträchtigung des Ökosystems: Erosion und Überschwemmungen nehmen zu und beeinträchtigen die Lebensgrundlagen der Bevölkerung.

Vor diesem Hintergrund kommt es im April 1973 zur ersten spontanen Chipko-Aktion. Ermutigt von einer lokalen NGO und angeführt von der Aktivistin Chandi Prasad Bhatt, gehen die Frauen des Ortes in den Wald, bilden einen Kreis um die Bäume und hindern die Holzfäller daran, den Wald abzuholzen.

Nikolaus Scholz geht in diesem Radiokolleg aber auch der Frage nach, wie die Ökologiebewegung unseres Zeitalters unser Denken und unser Verhältnis zur Natur verändert hat.

Interviewpartner/innen:
Hubert Weinzierl, Natur- und Umweltschützer
Verena Winiwarter, Professorin für Umweltgeschichte am Institut für Sozialökologie
Bernd Lötsch, Biologe, Wegbereiter der Österreichischen Ökologiebewegung
Stefan Giljum, Umweltökonom (SERI)
Ines Omann, Sozialökonomin (SERI)
Fahim Amir, Kunsttheoretiker (Akademie der bildenden Künste)
Wolfgang Pekny, Umweltaktivist

Service

Wangari Matthai, Die Wunden der Schöpfung heilen, aus dem Englischen von Gerlinde Baumann, Herder Verlag
Stefan Ehlert, Wangari Matthai - Mutter der Bäume (vergriffen), Herder Verlag
Rachel Carson, Der stumme Frühling, aus dem Amerikanischen von Margaret Auer, Verlag C.H. Beck
Joachim Radkau, Die Ära der Ökologie - Eine Weltgeschichte, Verlag C.H. Beck
Joachim Radkau, Natur und Macht - Eine Weltgeschichte der Umwelt, Verlag C.H. Beck
Franz Uekötter, Umweltgeschichte im 19. U. 20. Jahrhundert, Oldenbourg Wissenschaftsverlag
Hubert Weinzierl, Zwischen Hühnerstall und Reichstag, MZ Buchverlag
Verena Winiwarter/Martin Knoll, Umweltgeschichte, Verlag Böhlau

Interviewpartner/innen
Hubert Weinzierl, Natur- und Umweltschützer
Peter Weish, Naturwissenschafter und Umweltaktivist
Joachim Radkau, Professor für Neuere Geschichte an der Universität Bielefeld
Verena Winiwarter, Professorin für Umweltgeschichte am Institut für Sozialökologie
Bernd Lötsch, Biologe, Wegbereiter der Österreichischen Ökologiebewegung
Stefan Giljum, Umweltökonom (SERI)
Ines Omann, Sozialökonomin (SERI)
Fahim Amir, österr. Künstler (Akademie der bildenden Künste)
Wolfgang Pekny, Umweltaktivist
Wolfgang Haber, Biologe und Landschaftsökologe
Harold Wood (Sierra Club)
Stefan Ehlert, Journalist

Green belt Movement
Sierra Club
Footprint
Seri
Naturschutzbund

Sendereihe