Pasticcio

29. März 2012, 08:15

Das Werk fiel der Selbstkritik des Komponisten beinahe zum Opfer, in der Folge wurde es von ihm in den Jahren 1794/1795, dann 1798 und 1801 umgearbeitet. Seine endgültige Gestalt fand das Werk in der Drucklegung im Jahre 1801. Nachdem er 1809 für Erzherzog Rudolph dann auch noch eine neue Kadenz hinzufügte, qualifizierte er sich damit endgültig auf der oben offenen Brucknerskala der Selbstzweifler ganz weit oben. Allerdings besteht ein Unterschied zwischen den beiden Meistern: Während Beethovens Verbesserungen und Veränderungen weitgehend einsichtig sind, führten Bruckners "Verbesserungen" oft dazu, dass wir jetzt lieber die erste Fassung hören, also jene, die Bruckner verbesserungswürdig fand.

"Eines Abends phantasierte Beethoven wunderbar am Klavier und A. sagte am Schlusse: Es ist jammmerschade, dass eine so herrliche Musik im Augenblick geboren und im nächsten Augenblick verloren geht!"
Darauf Beethoven: Da irrst Du, ich kann jede extemporierte Fantasie wiederholen", setzte sich hin und spielte sie ohne Abweichung noch einmal.

Sendereihe

• Pasticcio

Gestaltung

• Helmut Jasbar