Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Ärztliche Hilfe ohne Grenzen? Die Zukunft der Telemedizin
2. Die Haltung der USA-Bürger zum Klimawandel
3. Wartung im Weltraum
4. Florfliegen-Seide - von Bakterien hergestellt

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Ärztliche Hilfe ohne Grenzen? Die Zukunft der Telemedizin

Modernste Technologien stehen Menschen in Entwicklungsländern nicht selbstverständlich zur Verfügung. In Bezug auf die "Telemedizin" soll sich das in Zukunft ändern. Die Arzt-Patienten-Kommunikation über Satelliten soll weiter ausgebaut werden. Das ist eine der grundlegenden Forderungen der Hauptversammlung des UNO Komitees für die friedliche Nutzung des Weltraums, die diese Woche in Wien getagt hat. Besonders in Entwicklungsländern haben viele kranke Menschen keinen Zugang zu ausreichender medizinischer Versorgung. Diesen Patienten und Patientinnen kann mittels Telekommunikation geholfen werden. Die Zukunft der "Telemedizin" und der humanitäre Nutzen von Weltraumtechnologien wurden gestern am European Space Policy Institute von internationalen Wissenschaftlern in Wien diskutiert. Mit Krishnaswamy Kasturirangan, Mitglied der 5-Jahresplan Kommission der indischen Regierung und ehemaliger Leiter der Indischen Weltraumforschungsorganisation und John Riel, Direktor der Nichtregierungsorganisation "Medical Mission for Children", New York, USA. Autorin: Marlene Nowotny.

2. Die Haltung der USA-Bürger zum Klimawandel

Genau genommen geht es bei der, nächste Woche stattfindenden Konferenz Rio+20 um nachhaltige Entwicklung. Doch egal, ob sich die Debatte um grüne Energie, Überbevölkerung oder den Schutz der Weltmeere drehen wird: Am Thema "Klimawandel" wird in Rio de Janeiro niemand vorbeikommen. Denn wenn die Welt wärmer wird, wirkt sich das auf alle Bereiche aus: von der Artenvielfalt bis hin zu Landwirtschaft, Stadtentwicklung, Gesundheit oder Armut. - Also wieder eine Gelegenheit, um zu fragen: Wie stehen vor allem die Bürger und Politiker der Industrienationen zum Thema Klimawandel? Mit Gavin Schmidt, Klimaforscher am Goddard-Institut der US-Weltraumbehörde NASA Dan Kahan, Psychologe und Jus-Professor an der Yale University; Autorin: Madeleine Amberger

3. Wartung im Weltraum - Bericht vom Servicing-Satellites-in-Space-Workshop

Satelliten machen unseren Alltag leichter - sie übertragen Telefongespräche und Fernsehprogramme, helfen bei der Wettervorhersage, beobachten Klimaveränderungen auf der Erde und weit entfernte Galaxien irgendwo im Weltall. Nur eines können sie nicht: aufgetankt werden. Ist ihr Treibstoff aufgebraucht, werden sie zu unbrauchbarem Weltraumschrott. Tankstellen in der Umlaufbahn - die gibt es nicht. Noch nicht. Das will die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA nun ändern. Was mittlerweile alles im All möglich ist, wenn es darum geht, Satelliten zu warten, hat der Workshop On-Orbit Satellite Servicing gezeigt, der Anfang Juni im Goddard Raumfahrt-Zentrum der NASA in Greenbelt stattfand. MitRobert Ambrose, Johnson Space Center der NASA in Houston,Texas; Jill McGuire, Goddard Spaceflight Center der NASA in Greenbelt, Maryland. Autor: Guido Meyer.

4. Florfliegen-Seide - von Bakterien hergestellt

Florfliegen - auch Goldaugen genannt - längliche, hellgrüne Insekten mit durchsichtigen Flügeln, sind bei Gärtnern und Landwirten beliebt: Sowohl die Larven als auch die erwachsenen Florfliegen ernähren sich bevorzugt von Blattläusen. Deshalb werden sie sogar eigens zur biologischen Schädlingsbekämpfung gezüchtet. Forscher an der Universität Bayreuth beschäftigen sich mit einer weiteren Fähigkeit der Florfliegen: Der erstaunlich stabilen Seide, die sie produzieren, um ihre Eier sicher an Blättern zu befestigen. Diese Seide könnte in der Automobil- oder Medizintechnik Karriere machen - allerdings müssen nicht Milliarden Florfliegen gezüchtet werden. Den Forschern ist es gelungen, die Seide biotechnologisch nachzubauen. Mit Thomas Scheibel, Professor für Biomaterialien an der Universität Bayreuth. Autorin: Renate Ell.

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