Betrifft: Geschichte

Megalopolis Byzanz. Das alte Herz Europas. Mit Falko Daim, Generaldirektor des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz. Gestaltung: Martin Adel

Es ist schon seltsam, wie sehr geographische Begriffe und Vorstellungen sich ändern können: Istanbul, dem man heute nur teilweise den Status einer europäischen Stadt zugestehen möchte, war über viele Jahrhunderte gleichsam der Nabel Europas.

Um 660 v. u. Z. von dorischen Siedlern als Byzantion gegründet und 330 n. u. Z. von Konstantin dem Großen zur Hauptstadt des römischen Reichs gemacht, war Byzanz/Konstantinopel in der Spätantike eine Weltstadt, in der sich römisches Staatswesen mit griechischer Kultur und christlicher Religion mischten. Aber in ihr trafen sich auch Handelswege zwischen Ost und West, und das byzantinische Reich des 6. Jahrhunderts - es umfasste fast die gesamte nordafrikanische Küste, Ägypten, Kleinasien, Südosteuropa bis zur Donau, Italien und Südspanien - vereinigte die Kulturen des Mittelmeers, des Schwarzen Meers und die besiedelten Teile des Roten Meeres. Und Byzanz/Konstantinopel blieb auch noch das Herz europäischer Kultur, als das Reich langsam dahin schmolz. Hier lagen noch über Jahrhunderte die Bezugsquellen und die Grundlagen für das entstehende neue Europa: v.a. das wissenschaftliche Vermächtnis der griechischen Antike und das erst am Bosporus systematisierte römische Rechtswesen.

Aber das neue Europa erreichte nie die Integrations- und Ausstrahlungskraft des alten Byzanz. Wer weiß, wer und wie man dort lebte?

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