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Liebe schreiben. Paarkorrespondenzen im 19. und 20. Jahrhundert. Gestaltung: Martina Nußbaumer

Liebesbriefe gelten als privateste und intimste Form der Korrespondenz zwischen zwei Menschen, und doch sind sie nicht einfach unmittelbar geschriebene Texte. Ob Brautbriefe zwischen Verlobten, Feldpostbriefe von Soldaten an ihre Ehefrauen oder schriftliche Zeugnisse heimlicher Affären - wie in ihnen Liebe zum Ausdruck kommt und Vorstellungen von Beziehung verhandelt werden, ist immer auch zutiefst von den jeweiligen gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen geprägt. Anhand mehrerer tausend Briefe aus der Zeit von 1870 bis 1970 untersucht ein FWF-Projekt an den Universitäten Wien und Salzburg, wie "Alltagsschreiber/innen" aus unterschiedlichen sozialen Milieus - von der Dienstmagd bis zum Beamten - Beziehung im Medium Brief angebahnt und entwickelt haben und wie sich das Schreiben über Liebe im historischen Längsschnitt verändert hat. Die in den Korrespondenzen ausgedrückten Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern werden dabei ebenso analysiert wie die Spielräume der Briefschreiber/innen im Spannungsfeld von gesellschaftlichen Vorgaben und eigener Erfahrung.

Service

Forschungsprojekt: Liebe in Paarkorrespondenzen des 19. und 20. Jahrhunderts

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