Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Die Werkbundsiedlung in Wien.
Ein Hausprojekt der Moderne wird 80.
Eine Sendung anlässlich einer Ausstellung im Wien Museum Karlsplatz. Gestaltung: Brigitte Voykowitsch

Unter der Leitung des Architekten Josef Frank entstand in den Jahren 1930 bis 1932 die Werkbundsiedlung in Lainz. Insgesamt waren 30 österreichische und internationale Architekten und Architektinnen an dem Projekt beteiligt, das neue Vorstellungen von Raum und Wohnen präsentierte. Es ging nicht um Größe und Luxus, sondern um Funktionalität und höchste Ökonomie im Detail. Geräumigkeit wurde zum Teil durch architektonisch klug gesetzte Ausblicke geschaffen. Vorbild für die Werkbausiedlung war die Weißenhofsiedlung in Stuttgart, die wenige Jahre zuvor errichtet worden war. Die Werkbundsiedlung war aber auch ein Gegenentwurf zu den massiven Bauten des Roten Wien. Im Sommer 1932 standen die 70 Häuser mit Mustereinrichtungen zwei Monate lang der Öffentlichkeit zum Besuch offen und erfreute sich großen Interesses. Danach wurden die meisten Häuser von der Stadt Wien in deren Mietshausbestand übernommen. Die Siedlung gilt als eines der bedeutendsten Dokumente der Moderne in Österreich. Die geringe Wirkung des Projekts auf die nachfolgende Baugeschichte erklären Experten mit den politischen Ereignissen der 1930er und 1940er Jahre.

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