Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Vom Stadttor zum Flughafen. Die Stadt als sozial differenzierter Erfahrungsraum.
Eine Sendung zur Tagung über Stadtgeschichtsforschung in Innsbruck von Wolfgang Slapansky

Das Wirtshaus war schon im Mittelalter das Kommunikationszentrum der Stadt, neben dem Markt und der Kirche. Hier sind nicht nur die neuesten Nachrichten ausgetauscht worden, hier wurde auch Stadtpolitik gemacht, es wurde gehandelt, gespielt, gestritten, getrauert und gefeiert. Das Stadttor war ab dem Mittelalter nicht nur das Tor zur Stadt. Es war auch ein Symbol für Macht, für städtisches Selbstbewusstsein, für Inklusion und Exklusion. Im 19. Jahrhundert wurde der Bahnhof zum Tor der Stadt. Er war eine Visitenkarte des städtischen Lebensgefühls, ein Symbol für Mobilität und Freiheit. Heute ist der Bahnhof weit mehr als nur ein Ort, wo Züge ankommen und abfahren. Er ist Shopping mall, Treffpunkt, Rückzugsgebiet für soziale Außenseiter. Stadträume, wie eben das Wirtshaus oder der Bahnhof, sind "aufgeschlagene Bücher". Sie lassen sich als sozial differenzierte Erfahrungsräume lesen. Macht, Politik und Kulturgeschichte ist diesen Räumen eingeschrieben.

Service

Tagung "Orte der Stadt im Wandel vom Mittelalter zur Gegenwart"

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