Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Auf der Flucht vor Dürre, Fluten, Sturm: Klimamigration
2. Warum sich Elstern im Spiegel erkennen können
3. Invasive Argentinische Ameisen ?
4. Wie verstehen wir Politik?

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Auf der Flucht vor Dürre, Fluten, Sturm. Zu einer Tagung über Klimamigration in Wien.

Dauerhafte Überflutungen, langanhaltende Dürren, zerstörerische Wirbelstürme: 2011 mussten 15 Millionen Menschen ihren Herkunftsort aufgrund von Naturereignissen verlassen. Durch den Klimawandel werden künftig extreme Wetter- und Naturereignisse an Zahl und zerstörerischer Stärke zunehmen. Und damit auch die Zahl von so genannten "Klimaflüchtlingen." Bislang ist völlig unklar, wie jenen Menschen geholfen werden kann, die aufgrund des Klimawandels in den kommenden Jahrzehnten migrieren werden müssen. Bei einer internationalen Konferenz in Wien werden anhand verschiedener Fallbeispiele mögliche rechtliche und politische Rahmenbedingungen für den Schutz von "Klimaflüchtlingen" diskutiert. Mit Margit Ammer - Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte, Jane McAdam - University of South Wales, Australia. Autorin: Tanja Malle.

2. Intelligenz ohne Hirnrinde. Warum sich Elstern im Spiegel erkennen können

Bis vor kurzem waren Wissenschaftler davon überzeugt, dass nur Säugetiere mit Hirnrinde zu höheren intelligenten Leistungen fähig sind. Dazu gehört zum Beispiel, sich im Spiegel zu erkennen. Vögel haben keine Hirnrinde, müssten demnach nicht über diese kognitive Fähigkeit verfügen. Ein Bochumer Biopsychologe hat jedoch in zahlreichen Experimenten nachgewiesen, dass sich auch Elstern im Spiegel erkennen können. Ein Beleg dafür, dass Wissenschaftler über 100 Jahre einer falschen Theorie aufgesessen sind. Mit Onur Güntürkün, biologischer Psychologe, Ruhr Universität Bochum. Autorin: Maria Mayer

3. Invasive Argentinische Ameisen - können sie unsere Ökosysteme verändern?

Sie sind zwar gerade zwei Millimeter groß. Trotzdem haben es eingewanderte Ameisen aus Argentinien geschafft, in Südeuropa eine Kolonie mit riesigen Ausmaßen zu erschaffen:Sie erstreckt sich über 6000 km entlang der Küste von Italien über Südfrankreich und Spanien bis nach Portugal. Diese von Menschen im letzten Jahrhundert eingeschleppten Einwanderer sind extrem aggressiv und vernichten alle heimischen Ameisenarten. Wissenschaftler gehen davon aus, dass bereits zwei oder drei milde Winter ausreichen könnten, damit sich die argentinischen Ameisen auch nördlich der Alpen in Österreich und Deutschland etablieren können. Die Auswirkungen der Ameisen-Invasion auf das restliche Ökosystem können nur schwer untersucht werden, weil die Ameisen innerhalb kürzester Zeit alle anderen Arten verdrängen. In Spanien haben Wissenschaftler jetzt aber möglicherweise einen Weg gefunden. Mit Elena Angulo, Biologin, Stephane Caut, Biologe, Universität Sevilla. Autor: Stefan Geier.

4. Wie verstehen wir Politik?

Politiker und Politikerinnen wollen überzeugend sein, ihre Botschaften anbringen und bei der potentiellen Wählerschaft Vertrauen erwecken. Ein großes Publikum lässt sich über das Fernsehen erreichen, besonders mit politischen Streitgesprächen in Wahlkampfzeiten. Wie Fernsehzuschauer Politiker-Aussagen verstehen und bewerten und welche Einflussfaktoren hierbei eine Rolle spielen, konnte allerdings lange wissenschaftlich nicht zufriedenstellend analysiert werden. Ein gerade abgeschlossenes, mehrjähriges Forschungsprojekt des Österreichischen Wissenschaftsfonds, das einen neuen methodischen Zugang wählte, ist nun einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Mit Emo Gotsbachner, Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien. Autorin: Sabrina Adlbrecht.

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