Zeit-Ton
Wien modern 2012: Preziosen mit dem Arditti-Quartett. Gestaltung: Lothar Knessl
12. November 2012, 23:03
Die Wiederaufnahme von Werken, die kraft ihrer objektiv unbestrittenen Qualität keinem Alterungsprozess unterliegen, gehört zum programmatischen Konzept dieses Festivals, so auch im Jubiläumsjahr.
Luigi Nono war ab der ersten Stunde Wien-modern-Komponist. "Fragmente - Stille, an Diotima" ist ein Schlüsselwerk des 20. Jahrhunderts innerhalb der Gattung Streichquartett. Wunderbare Klanginseln, als schwebten sie richtungslos im zeitfreien Raum. Auch György Kurtág ist seit dem ersten Jahr unverzichtbarer Komponist bei Wien modern. Hier traf er ad hoc auf Gegenliebe beim Publikum, hier begann seine internationale Karriere. Die "12 Mikroludien" bezeugen sein untrügliches Gefühl für feinst-sinnige Reduktionen auf das Essentielle. Georg Friedrich Haas rangiert längst international in der ersten Komponistenriege. Schon im Zweiten Streichquartett erlebt man den Großmeister spektraler Mikrotonalität.
Sozusagen als Kontrapunkt, wünschte Irvine Arditti dazu ein Stück eines jungen Komponisten uraufzuführen. Die Wahl fiel - wir bleiben in Österreich - auf Bernd Richard Deutsch. Der Auftrag von Wien modern zeitigte sein Zweites Streichquartett.
Sendereihe
Playlist
Komponist/Komponistin: György Kurtág
Titel: Aus: 12 Mikroludien für Streichquartett op. 13
Ausführende: Arditti Quartet
Länge: 04:45 min
Label: Editio Musica Budapest
Komponist/Komponistin: Bernd Richard Deutsch
Titel: Streichquartett Nr. 2
Ausführende: Arditti Quartet
Länge: 16:52 min
Label: Eigenverlag/Leihmaterial
Komponist/Komponistin: Georg Friedrich Haas
Titel: Streichquartett Nr. 2
Ausführende: Arditti Quartet
Länge: 21:28 min
Label: Universal Edition
Komponist/Komponistin: Luigi Nono
Titel: Fragmente - Stille, an Diotima
Ausführende: Arditti Quartet
Länge: 03:10 min
Label: Montaigne MO 789005