Journal-Panorama
Mussolinis Erbe: Italiens ambivalentes Verhältnis zum Faschismus
Gestaltung: Barbara Ladinser
28. Jänner 2013, 18:25
Der italienische Faschismus war nicht böse, Mussolini ein großer Staatsmann. Dieser Mythos hält sich in Italien hartnäckig, und er geistert umso lebendiger durch die Gesellschaft, je tiefer das Ansehen der politischen Klasse sinkt. Italien hat seine faschistische Vergangenheit nie wirklich aufgearbeitet. Der antifaschistische Grundkonsens, der die italienische Gesellschaft nach 1945 zusammengehalten hat, ist im Lauf der Jahrzehnte brüchig geworden. Silvio Berlusconi hat entscheidend dazu beigetragen: er hat die postfaschistische Rechte in seine erste Regierung geholt und ist einer schleichenden Aufwertung von Italiens schwarzer Vergangenheit Pate gestanden.