Radiokolleg - Die Ranking-Falle

Der Evaluierungsboom und seine Folgen (1). Gestaltung: Margarethe Engelhradt-Krajanek

Tests und Fragebögen sind allgegenwärtig. Von der Kundenzufriedenheit bis zur Partnerwahl: detailliert werden Kompetenzen abgefragt, Bedürfnisse bewertet und in Rangordnungen festgeschrieben.

Seit Mitte der 1990er Jahre hat auch in der Bildungs- und Sozialpolitik ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Wettbewerb und Konkurrenz bestimmen die Entscheidungen. Schüler, Studenten aber auch Patienten werden als Konsumenten definiert. Gleichzeitig werden die dienstleistenden Institutionen evaluiert und die Ergebnisse in Rankings publiziert. Doch dieses aus der Ökonomie entlehnte Instrument ist nach der Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Soziologie unzureichend. Darum hat die DSG zum Boykott des jährlich statt findenden Hochschulrankings aufgerufen. Diese verändern aber nachhaltig die Bildungslandschaft. Klausuren rücken in den Vordergrund, kreative Wissensanwendung wird zweitrangig.

Der Neuseeländische Bildungsforscher John Hattie wiederum hat mehr als 800 Metaanalysen ausgewertet. Sein Fazit: nicht Strukturreformen sondern die Lehrer-/ Schüler-Beziehung ist für den Lernerfolg ausschlaggebend. Mit seiner Publikation "Visible Learning" setzt er neue Maßstäbe in der Bildungsdebatte.

Service

Regine Berger, "Warum fragt ihr nicht einfach uns?" Mit Schüler - Feedback lernwirksam unterrichten. Beltz Verlag 2013
Diane Ravitch, "The Death an Life of the Great American School System: How Testing and Choice Are Untermining the Education." Kindle Edition

Diane Ravitch
John Hattie
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