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Unermessliche Seelenwärme in Sibirien. Einige Tausend Menschen, darunter viele Deutsche, leben in der ökologisch-spirituellen Gemeinschaft "Ökopolis-Tiberkul" inmitten der endlosen Wälder Sibiriens. Beobachtungen in der größten Selbstversorger-Kommune der Welt. Feature von Christian Brüser

Die Menschen leben meist in Familien mit eigenem Haus und führen ein einfaches, naturnahes Leben. Seit 1995 haben sie sich am Fuße des West-Sajan-Gebirges in mehreren Dörfern angesiedelt. Sie sind dabei, die "ökologisch-spirituelle Gemeinschaft Ökopolis Tiberkul" aufzubauen - nach ihrem Verständnis eine Art Modellsiedlung für ein Leben, das von Liebe untereinander und von Verbundenheit mit der Natur geprägt ist.
Zu jedem Haus gehört ein großer Gemüsegarten. Was man im Winter essen will, muss man im Herbst geerntet haben. Nur die wenigsten Bewohner der Ökopolis sind Bauern. In ihrem früheren Leben, "in der Welt", wie sie sagen, lebten sie in Moskau oder St. Petersburg und waren Geschäftsfrauen, Baumeister, Rockmusiker oder Soldaten. Sie sind dem ehemaligen Verkehrspolizisten Sergei Anatoljewitsch Torop in die Taiga gefolgt. Seit seinem Erweckungserlebnis 1991 nennt er sich "Wissarion". Seine Anhänger glauben, dass er Gottes Wort verkündet. Mit seinem Rat begleitet er sie auf ihrem spirituellen Weg.
In der Gemeinschaft leben auch mehrere Dutzend Deutsche, die aus ganz unterschiedlichen Motiven gekommen sind. Manche, weil sie bei ihrem "Lehrer" wohnen möchten, andere glauben, dass das autarke Leben hier auch dann noch funktionieren würde, wenn das Geldsystem oder die Energieversorgung zusammenbrächen und wieder andere, weil sie nie zuvor Menschen getroffen haben, die ihnen mit so viel Freundlichkeit begegnet sind.

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